Landeshauptstadt: Schüler fachsimpeln zur Euro-Krise „Helmhöltzer“ diskutierten mit Markov
Nur die Solidarität der EU-Länder für ihre Sorgenkinder wie Griechenland oder Spanien kann das Rezept zur Rettung des Euro sein. Darauf einigten sich zumindest Brandenburgs Finanzminister Helmuth Markov (die Linke) und Harald Eisenach, bei der Deutschen Bank Chef für Firmenkunden im Geschäftsgebiet Nordost, am Ende einer kontrovers geführten Podiumsdiskussion im Helmholtz-Gymnasium.
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Nur die Solidarität der EU-Länder für ihre Sorgenkinder wie Griechenland oder Spanien kann das Rezept zur Rettung des Euro sein. Darauf einigten sich zumindest Brandenburgs Finanzminister Helmuth Markov (die Linke) und Harald Eisenach, bei der Deutschen Bank Chef für Firmenkunden im Geschäftsgebiet Nordost, am Ende einer kontrovers geführten Podiumsdiskussion im Helmholtz-Gymnasium. Diese wurde immer wieder von den fundierten Fragen der Schüler angeheizt, die ihr Wissen über Wirtschaft und Geldverkehr bewiesen.
So wollte die Elftklässlerin Louise wissen, ob Spekulation nicht notwendig sei, etwa um aufstrebenden Unternehmen einen Kredit zu gewähren. Eisenach antwortete ihr, in diesem Fall sei das Vertrauen in die Geschäftsidee – nach sorgfältiger Analyse – Voraussetzung für einen Kredit. „Spekulation ist nur dann schlecht, wenn durch reines Gewinnstreben andere geschädigt werden“, so Eisenach. Markov ergänzte: „Die Investitionsbank des Landes Brandenburg vergibt Bürgschaften – das kann natürlich auch schief gehen.“ Als Finanzminister müsse er ebenfalls manchmal „zocken“: Weniger Risiko bringe geringere Erträge.
Zu den Problemen in Griechenland erklärte Eisenach: „Stellt euch vor, ihr bekommt 100 Euro Taschengeld im Monat, gebt aber 150 aus. Das kann nur ungesund sein.“ Die jetzigen Ansätze zur Rettung der Hellenen hielt Markov nicht für ausreichend. Wie er Bundesfinanzminister Schäuble (CDU) kürzlich mitgeteilt habe, müsse die Laufzeit der Kredite verlängert und deren Zinsen reduziert werden. Sonst komme das wirtschaftsschwache Land, das dringend Verwaltungsreformen benötige, „nie aus dem Teufelskreis“. Dies warf bei den versierten Helmholtzern Fragen nach dem Sinn von Ratingagenturen, einem möglichen Austritt der Griechen aus der Euro-Zone und warum sie überhaupt aufgenommen wurden, auf. Konsens der Experten war, das die Situation extrem kompliziert sei.
Mit einem Appell an die Gymnasiasten als junge Europäer beendete Finanzminister Markov den Abend: Nur gemeinsam sei die EU stark genug, ihre Probleme zu schultern. hma
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