
© A. Klaer
Grundschule in Bornim: Schulstart mit Hindernissen
Der neuen Grundschule in Bornim ist die Schulleiterin abhandengekommen. Die Eltern der Schüler reagieren verunsichert.
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Bornim - Eigentlich schien alles klar: Ab Ende August sollen in der neuen Grundschule in Bornim 34 Erstklässler mit dem Unterricht beginnen. Doch einige Eltern bezweifeln, dass das noch klappt. Zuletzt erhielten sie ein Schreiben von der Schulleitung der Grundschule an der Pappelallee: Die für Bornim vorgesehene Schulleiterin sei „derzeit“ nicht im Dienst, die eigens eingerichtete Mail-Adresse für die Schule werde nicht mehr bearbeitet und ein Informationsabend wurde erneut verschoben – auf den 7. Juli.
Telefonische Nachfragen brachten keine Klärung, wie eine Mutter den PNN jetzt sagte: „Die Umstände sind unbefriedigend. Wir haben noch viele unbeantwortete Fragen.“ Ein von der Stadt eingerichtetes Online-Portal für aktuelle Fragen zum Schulbetrieb wurde zuletzt vor drei Monaten aktualisiert.
Auf PNN-Anfrage versucht die Stadtverwaltung, die Lage zu beschwichtigen. Stadtsprecher Markus Klier sagte: „Trotz eingetretener nicht vorhersehbarer Umstände ist die Errichtung der Schule auf einem guten Weg, sodass die für den 29. August vorgesehene Einschulungsfeier gut vorbereitet stattfinden wird.“ Leider sei die durch das Landesschulamt beauftragte künftige Direktorin wegen Krankheit für einen längeren Zeitraum ausgefallen. Die Aufgabe werde zunächst von der Leitung der Grundschule an der Pappelallee übernommen. Vom zuständigen Bildungsministerium sagte Sprecher Florian Engels, voraussichtlich werde Mitte Juli eine neue kommissarische Schulleitung eingesetzt: „Wir sind sicher, dass das klappen wird.“
Zwischenzeitlich sei eine Containeranlage bestellt, die pünktlich errichtet und in den Herbstferien „bedarfsgerecht“ erweitert werden könne, sagte Klier. Wie berichtet hatte die neue Schule eigentlich Container nutzen sollen, die derzeit am Helmholtz-Gymnasium benötigt werden – und dort noch länger als geplant stehen müssen, da es Verzögerungen bei der Sanierung infolge eines Schadstofffundes gab. Stadtsprecher Klier sagte, die Nutzung der neu bestellten Unterrichtscontainer und von Teilen des am Schulstandort in der Potsdamer Straße 90 befindlichen Bürgerhauses sei zwischen allen Beteiligten abgestimmt. Auch der Hort könne wie geplant öffnen. Weitere mögliche Probleme – etwa bei der Essensversorgung – seien gelöst. In Bearbeitung sei einzig noch ein Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung zu den Sanitäranlagen durch das Bildungsministerium, so Klier: Sieben Toiletten, zwei Urinale und acht Waschbecken in den Containern würden dabei den Raumempfehlungen des Ministeriums entsprechen. Allerdings fordere dieselbe Behörde für den Hort die doppelte Anzahl an Sanitäranlagen – ohne sachlichen Grund. Klier: „Daher gehen wir von einer problemlosen Bestätigung unseres Ausnahmeantrags aus.“
Inzwischen haben vor Ort erste Arbeiten zum Aufstellen der Container begonnen. Der Neubau für die Schule werde zum Schuljahr 2018/19 fertig sein, hieß es zuletzt vom Kommunalen Immobilienservice (Kis). Für die Schule und den angeschlossenen Hort sollen deshalb zunächst der Versammlungssaal und die Turnhalle genutzt werden.
Zuletzt hatte die Potsdamer Arbeiterwohlfahrt (Awo) das von ihr seit Jahren betriebene Bürgerhaus wie berichtet aufgegeben – wegen mangelnden Platzes. Zudem war nach einer Ausschreibung nicht die Awo, sondern der Internationale Bund als Hortträger ausgewählt worden. Das Bildungsdezernat teilte jetzt auf Anfrage der SPD mit, das Haus solle auch weiterhin den derzeitigen Nutzern zur Verfügung stehen – eine Übergangslösung mit dem Bürgerverein Bornim werde vorbereitet, die „Bildung eines Bürgeraktivs“ als ehrenamtlich tätige Projektgruppe sowie eine Informationsveranstaltung für die Nutzer seien in Planung. Gegebenenfalls sei auch eine Ausschreibung notwendig, so die Stadtverwaltung.
Zugleich bestätigte das Dezernat Überlegungen, die von Freizeitsportlern intensiv genutzte kleine Sporthalle, ein Anbau des Bürgerhauses, abzureißen und stattdessen an diesem Platz eine neue Schulsporthalle zu bauen. Nach SPD-Einschätzung würde das für zwei Jahre weder Schul- noch Vereinssport bedeuten. Das Bildungsdezernat teilte mit, für den Abriss hätten sich Mitglieder im Bauausschuss und im Gestaltungsrat ausgesprochen – Stadtverwaltung und Kis würden dagegen für den Erhalt plädieren. Und damit für einen zweiten, größeren Hallenneubau neben dem Bürgerhaus, heißt es in der Antwort de Rathauses an die SPD.
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