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Mit wehenden Fahnen. Rund 30 Teilnehmer kamen zur Mahnwache.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: „Sicher ist nur das Risiko“

30 Potsdamer bei Mahnwache für die Opfer von Fukushima und Tschernobyl

Stand:

Innenstadt - Seit der Reaktorkatastrophe in Japan lebt die deutsche Anti-Atom-Bewegung wieder auf – trotzdem war die Mahnwache für die Opfer von Fukushima und Tschernobyl, zu der das Potsdamer Anti-Atom-Bündnis gestern Abend gemeinsam mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland eingeladen hatte, nur wenig besucht. Rund 30 Teilnehmer kamen zum Platz der Einheit – bei der Anti-Atom-Demo am 17. März waren noch 700 Potsdamer auf die Straße gegangen.

Für die schnellstmögliche Abschaltung aller Atomkraftwerke plädierte Uwe Fröhlich, der Kreisvorsitzende der Bündnisgrünen. Nuklearkatastrophen vom Fukushima-Ausmaß seien immer Teil der Technologie gewesen: „Sicher ist nur das Risiko.“ Auch Gudrun Hamann von der Internationalen Ärztevereinigung für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) forderte den sofortigen Atom-Ausstieg. Die Gesundheitsfolgen des Tschernobyl-GAUs vor 25 Jahren seien bis heute nicht überschaubar.

Zu weiterem Protest gegen die „menschenverachtende“ Atom-Energie rief Eva Wieczorek vom Anti-Atom-Bündnis auf. Sie verwies auf den Forschungsreaktor des Helmholtz-Zentrums in Berlin-Wannsee, der keinen Berstschutz habe und auf dessen Gelände radioaktiver Müll gelagert werde: „Wir dürfen uns das einfach nicht gefallen lassen!“ „Tschernobyl ist älter als ich“, sagte David Kolesnyk, der 20-jährige Vorsitzende der Potsdamer Jusos. Fukushima sei für viele Menschen seiner Generation zum schrecklichen Erkenntnis-Moment geworden. „Atomenergie ist völlig unberechenbar, niemand weiß, was da los ist.“ Deutschland könne mit einem Umstieg auf erneuerbare Energien zum Vorbild für andere Länder werden. Auch Hans-Jürgen Scharfenberg, Fraktionschef der Potsdamer Linken, sprach sich für den Atomausstieg aus: „An einer Stelle muss es ja beginnen.“ jaha

Greenpeace lädt am morgigen Donnerstag ab 19 Uhr zur Diskussion zu Tschernobyl und Fukushima ins Haus der Natur, Lindenstraße 34, ein. Am 6. Mai um 18 Uhr veranstaltet das Anti-Atom-Bündnis eine Diskussionsrunde in der Urania, Gutenbergstraße 71/72. Eine Menschenkette gegen Atomkraft soll am 21. Mai um 11 Uhr zwischen der Wilhelm-Galerie und dem Nauener Tor entstehten.

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