Landeshauptstadt: Staatsbesuch mit Genuss
Griechisches Präsidentenpaar zu Gast in Potsdam First Lady besucht Holländisches Viertel
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Innenstadt - Schokolade macht glücklich, und gute Schokolade herzustellen, ist eine hohe Kunst. Davon konnte sich May Panou Papoulia, die Gattin des griechischen Staatspräsidenten Karolos Papoulias, gestern bei ihrem Rundgang durch das Holländische Viertel persönlich überzeugen.
Bei einer kurzen Verschnaufpause im Garten des Fachgeschäfts Schokokunst in der Hebbelstraße kostete die griechische First Lady hausgemachte heiße Schokolade mit Orangenaroma. Susanne Müller, die Inhaberin des kleinen Ladens, hatte das Getränk eigens für die Präsidentengattin zubereitet. Die Schokolade schmeckte Papoulia so gut, dass sie sich von Susanne Müller in die Geheimnisse der Schokoladenzubereitung einweihen ließ.
Ihren Ausflug unternahm Papoulia in Begleitung von Jeanette Jesorka, der Lebensgefährtin von Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD), der Frau des griechischen Botschafters, Lina Tritari, und ihrer in Berlin lebenden Tochter Fanny Marina Papoulia. Organisiert wurde der Rundgang von Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD), der für das Damenprogramm zuständig war.
Während die Präsidentengattin durch das Holländische Viertel schlenderte, beriet sich ihr Mann in der Staatskanzlei mit Matthias Platzeck. Es war der „persönliche Wunsch“ von Papoulias, im Rahmen seines fünftägigen Staatsbesuches in Deutschland auch nach Potsdam zu kommen. Platzeck und Papoulias verständigten sich in einem einstündigen Gespräch über eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Brandenburg und Griechenland in Wissenschaft und Kultur.
May Panou Papoulia bewunderte unter kundiger Führung von Jann Jakobs die holländischen Backsteinhäuser. „Ich bin beeindruckt, wie viel sich hier in den letzten Jahren getan hat“, erzählte die Präsidentengattin, die lange Zeit in Köln gelebt hat und fließend Deutsch spricht. Bei ihrem ersten Besuch im Holländischen Viertel kurz nach der Wende seien die Häuser noch völlig unrenoviert gewesen.
Auf ihrem 45-minütigen Spaziergang durch das Holländische Viertel machte Papoulia auch Halt im Einrichtungsgeschäft von Thomas Abraham. Die First Lady war sehr angetan von dem liebevoll eingerichteten Laden mit den antiken Möbeln und edlen Stoffen. „Schade, dass ich nicht mehr Zeit habe. Ich hätte mir hier sehr gerne etwas Schönes gekauft“, bedauerte die 68-Jährige.
Für einen längeren Aufenthalt ließ das Protokoll leider keine Zeit. „Wenn es nach mir ginge, wäre ich viel länger geblieben. Schöne Dinge genieße ich gerne in aller Ruhe“, sagte Papoulia. Ihr Terminkalender war prall gefüllt: Schloss Sanssouci, Cecilienhof und ein Besuch im Geoforschungszentrum standen auch noch auf dem Programm. Um 15 Uhr musste sie zusammen mit ihrem Mann schon wieder im Flieger nach Düsseldorf sitzen.
Doch Jann Jakobs konnte die musikbegeisterte Präsidentengattin trösten: zu ihrem nächsten Besuch in Potsdam, der für November geplant ist, lud er sie und ihre Tochter in die Winteroper ins Neue Palais ein. Amélie Eulenburg/Ariane Mohl
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