zum Hauptinhalt

Von Kay Grimmer: Stadt und Land wollen Ausbau von Studios stützen Standortgutachten für Medienstadt angekündigt / Öffentlich-private Lösung für Flächenkauf angedacht

Babelsberg - Der Filmstandort Babelsberg soll erheblich ausgebaut werden. Die Erweiterungswünsche des Studios Babelsberg werden dabei offensiv unterstützt vom Land Brandenburg und der Stadt Potsdam, wurde am Rande der Jahresbilanzvorstellung der Filmfördereinrichtung Medienboard Berlin-Brandenburg deutlich.

Stand:

Babelsberg - Der Filmstandort Babelsberg soll erheblich ausgebaut werden. Die Erweiterungswünsche des Studios Babelsberg werden dabei offensiv unterstützt vom Land Brandenburg und der Stadt Potsdam, wurde am Rande der Jahresbilanzvorstellung der Filmfördereinrichtung Medienboard Berlin-Brandenburg deutlich. So sollen zwischen Vertretern von Land und der Stadt sowie dem Vorstand der Studio Babelsbergs GmbH Gespräche stattfinden, um gemeinsam den gesamten Medienstandort an der Großbeerenstraße zu erweitern. Das erklärte der Staatssekretär im brandenburgischen Wirtschaftsministerium und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des Medienboards Berlin-Brandenburg, Henning Heidemanns. „Wir sind intensiv dabei, einen Ausbau der Studiokapazitäten in Babelsberg zu ermöglichen.“ Im Gespräch ist nach PNN-Informationen das mehrere Hektar große Areal des ehemaligen Karl-Marx–Werks an der Großbeerenstraße, direkt gegenüber der jetzigen Medienstadt mit Studio, Filmpark Babelsberg und der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“. Das Gelände gehört der Firma Maximum. Derzeit haben die Studios bereits einen Teil der Hallen, in denen einst Eisenbahnen und Kranwagen gebaut wurden, von Maximum angemietet.

Zu den Überlegungen gehört auch eine öffentlich-private Zusammenarbeit zwischen Land, Stadt und Studio, um die Flächen anzukaufen, sagte Heidemanns. Das würde bedeuten, dass auch öffentliches Geld aus Landes- und Stadtetat zum Kauf des Geländes herangezogen werden könnte. Die Studios würden dann Miete an die öffentliche Hand zahlen. Hintergrund ist die Auslastung der Studiokapazitäten. Allein in den ersten sieben Monaten dieses Jahres wurden im Studio Babelsberg, das in zwei Jahren seinen 100. Geburtstag feiert, fünf internationale Großproduktionen gedreht oder befinden sich derzeit in der Produktion. Filmgrößen wie Regisseur Roland Emmerich oder die Schauspielerin Cate Blanchett nutzen die Babelsberger Ateliers. „Filmstudios benötigen ausreichend Ausweichkapazitäten, um langfristig planen zu können“, so Henning Heidemanns. Die Babelsberger Filmproduzenten hatten sich wegen des Erweiterungsdrucks vor zwei Jahren bereits um den geschlossenen Flughafen Tempelhof in Berlin beworben, kamen allerdings nicht zum Zuge.

Zudem läuft der Nutzungsvertrag für ein Gelände an der Marlene-Dietrich–Allee aus, auf dem das Studio sein Außen-Groß-Set „Berliner Straße“ platziert hat. Eigentümer der Fläche ist der benachbarte Filmpark mit seinem Chef Friedhelm Schatz. Auch der Film-Erlebnispark will und muss ausbauen, um attraktiv für Wiederholungsbesucher zu bleiben. Auf einer Freifläche an der Marlene-Dietrich-Allee soll nach den Vorstellungen von Schatz eine neue Halle für die beliebte Sandmännchen-Ausstellung errichtet werden. Schließlich plant auch die Babelsberger Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ Erweiterungsbauten, unter anderem nach PNN-Informationen für einen Ausbau im 3D-Filmbereich.

Derzeit lässt die Verwaltung ein Standortgutachten für das gesamte Medienstadt-Gelände erstellen, bestätigte die städtische Pressesprecherin Regina Thielemann. „Offizielle Gespräche“ über einen gemeinsamen Ankauf der Flächen von Stadt, Land und Studio habe es noch nicht gegeben, so Thielemann. Noch vor Monatsfrist hatte Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) erklärt, ein städtischer Kauf der Flächen sei eine „Option“, die allerdings nicht favorisiert werde, da dafür städtisches Eigenkapital fließen müsse. Damals war indes noch nicht von einem gemeinsamen Vorgehen von Stadt und Land Brandenburg die Rede gewesen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })