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Landtagswahl 2019: Strapaziöser Wahlkampf mit gutem Ausgang für Uwe Adler

SPD-Politiker Uwe Adler hat sich bei der Landtagswahl 2019 in Brandenburg gegen die vermeintliche Favoritin Saskia Ludwig durchgesetzt. Sein Erfolg kommt nicht von ungefähr.

Potsdam - Sein Markenzeichen im Wahlkampf waren die roten Hosenträger, die eine schwarze Jeans hielten und einen sichtbaren Kontrast zu schwarzen Hemden oder T-Shirts bildeten: Mit diesem aus dem konventionellen Rahmen fallenden Outfit hat sich Uwe Adler im eigentlich als recht konservativ geltenden Wahlkreis 19 auch in der Deutlichkeit überraschend gegen Saskia Ludwig von der CDU durchgesetzt – mit 25,3 Prozent, sie kam nur auf 19,8.

Dabei deutete sich bereits bei der Kommunalwahl im Mai an, dass der Beamte aus dem Landeskriminalamt für die SPD wertvoll ist: Mehr als 3100 Stimmen konnte er für sich gewinnen, es war das zweitbeste Ergebnis seiner Partei in Potsdam. Mit diesem Rückenwind stürzte er sich dann auch in den Wahlkampf gegen Ludwig. Sein einfaches Motto: „Ein Adler für Brandenburg.“ Seine Philosophie: „Die Ärmel hochkrempeln, mit dem Gesicht zu den Menschen und ehrlich bleiben.“ Mit viel Fleiß habe er sich in seinem Wahlkreis bekannt gemacht, lobten noch in der Wahlnacht seine Parteifreunde. Bei fast jedem Dorffest habe er sich sehen lassen, knapp 1000 Kilometer habe er bei seinen „Rundflügen“ im Wahlkreis zurückgelegt, veröffentlichte Adler erst vor wenigen Tagen eine Statistik in den sozialen Netzwerken, in denen er seine Erfahrungen dokumentierte.

Das kostete Kraft, in den letzten Tagen des Wahlkampfs war das dem 45-Jährigen durchaus anzusehen. Doch kämpfen kann er. Dass er im November 2018 überhaupt als Direktkandidat aufgestellt wurde, verdankte Adler einer Kampfkandidatur, bei der er sich unter anderem gegen den Kreischef der SPD Potsdam-Mittelmark, Robert Dambon, knapp durchsetzen konnte. Die SPD müsse auch bei schwierigen Themen wieder mutiger auftreten, erklärte er damals seinen Genossen. Als Schwerpunkte nannte er etwa den Verkehr, die innere Sicherheit und die Digitalisierung. Er traue sich zu, auch jene Wähler anzusprechen, die „sich bisher nicht in der Nähe der Sozialdemokratie gesehen haben“, sagte Adler damals.
Jetzt kann der zweifache Familienvater zeigen, dass er seine Ziele auch umsetzen kann. Im Wahlkampf hatte er etwa erklärt, er wolle eine Straßenbahnverbindung zwischen Werder (Havel) und Potsdam prüfen lassen – „kurz getaktet, kostengünstig und staufrei“. Er wolle aber auch allgemein für die Menschen in seinem Wahlkreis eine starke Stimme sein, der regelmäßige Austausch sei ihm auch nach der Wahl wichtig. „Politik lebt von der Nähe zu den Menschen. Dort gehöre ich hin“, sagte er am Montag den PNN.

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