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Der SV Babelsberg 03 veranstaltete auch in diesem Jahr einen Wettbewerb für fußballbegeisterte Kinder.

© promo /SVB/promo /SVB

SV Babelsberg 03: Fußball mit Haltung

Es ist der größte Fußballverein in der Landeshauptstadt und im Männerbereich der erfolgreichste Club in Potsdam. Der Verein ist gesellschaftlich engagiert und hat mit abknickbaren Flutlichtmasten ein ganz besonderes Stadion, das direkt ans Welterbe grenzt.

Stand:

Vereine sorgen für gesellschaftlichen Zusammenhalt, prägen in Ihrer Vielfalt das Gesicht einer Stadt. Vereine integrieren, sind ein Mittel gegen Einsamkeit und Anonymität. Sie fördern das Miteinander, das Wir. Um der Bedeutung von Vereinen auch in Potsdam gerecht zu werden, stellen die Potsdamer Neuesten Nachrichten (PNN) die Aktiven in der Serie „Vereinsmeierei“ vor.

Heute: SV Babelsberg 03 e.V.. Die Fragen beantwortet Kristian Kreyes. Der 58-Jährige ist seit 2019 im Vorstand des SV Babelsberg 03 und seit Ende 2022 zusammen mit Katharina Dahme Vorsitzender des Vereins. Kreyes ist Bereichsleiter Wirtschaft bei der Investitionsbank des Landes Brandenburg.

Was sollten Potsdamerinnen und Potsdamer über Ihren Verein wissen?
Der SV Babelsberg 03 ist der größte Fußballverein in Potsdam. Wir stehen für authentischen Fußball und eine klare Haltung. Im Karl-Liebknecht-Stadion, unserem geliebten „Karli“, am Babelsberger Park trägt die erste Mannschaft ihre Spiele aus und trainiert der Fußballnachwuchs. Auch die Schach- und Skat-Abteilungen spielen auf dem Vereinsgelände. Zum Breitensport-Angebot gehören zudem das Rollerderby-Team „Prussian Fatcats“ sowie die Abteilungen Reiten und Volleyball.
Wir haben eine traditionsreiche Geschichte. Die Wurzeln reichen bis ins Jahr 1903 zurück, als der SC Jugendkraft 1903 gegründet wurde. Nach Fusionen und Umbenennungen entstand 1966 die BSG Motor Babelsberg. Aus dieser wurde nach der Wiedervereinigung der SV Babelsberg 03. Aktuell zählen wir 1400 Mitglieder, davon fast 500 aktive Sportler*innen.

Warum ist die Arbeit Ihres Vereins bedeutsam?
Wir bilden den Fußballnachwuchs aus, der es teils bis in die höchsten deutschen und internationalen Ligen schafft. Nulldrei ist aber mehr als ein Sportverein. Gesellschaftliches Engagement ist für uns selbstverständlich: Menschenfeindlichkeit zeigen wir die rote Karte. Wir verstehen uns als weltoffen und familiär. Wir sind stolz auf unsere aktiven Mitglieder und Fans, die sich mit uns für die gleichen Rechte für alle einsetzen. Auch ist das Konzept des „Grünen Stadions“, mit dem mit einer Reihe von Partnern den nachhaltigen Um- und Ausbau des Karli voranbringen, beispielhaft.

Welches Vorurteil über Ihren Verein stimmt nicht?
Dass es in Berlin besseren Fußball gibt. Unsere erste Mannschaft hat sich vorgenommen, mitreißenden, attraktiven Fußball im Karli zu zeigen. Wir sind überzeugt davon, dass die neue Saison viel davon zu bieten hat.

Was ist Ihr größter Vereinserfolg?
Den größten sportlichen Erfolg hatte Nulldrei im Männerfußball mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga 2001. Unsere erste Mannschaft konnte zudem bereits zehn Mal den Brandenburger Landespokal holen. Das Highlight der jüngeren Vergangenheit war der Einzug in die zweite Runde des DFB-Pokals durch einen Sieg über den damaligen Bundesligisten Greuther Fürth im August 2021.

Von welchem gemeinsamen Erlebnis spricht man in Ihrem Verein noch heute?
Die „Acht Tage im Mai“ 2011 waren prägend. Binnen einer Woche sammelten Mitglieder, Fans und Unterstützer*innen unter dem Motto „I love Nulldrei“ 80.000 Euro und überzeugten damit die Stadt und die DKB, die nötigen Bürgschaften für die Dritt-Liga-Lizenz zu erteilen. Das solidarische Döner essen, Flaschenpfand sammeln und Haarpracht versteigern schweißte die Nulldrei-Gemeinschaft zusammen und führte zu einem Umbruch in den Gremien: Aus formaler Mitbestimmung wurde echtes Mitmachen.

Am 21. September ist Oberbürgermeisterwahl. Was wünschen Sie sich vom neuen Potsdamer Stadtoberhaupt?
Wir wünschen uns Unterstützung insbesondere für den Nachwuchsbereich, also für Kinder und Jugendliche. Die Landeshauptstadt sollte zudem weiter aktiv soziales Engagement fördern, etwa durch den Erhalt und Ausbau von Projekten für Toleranz und das Miteinander.

Wie kann man Ihren Verein am besten unterstützen?
Wir freuen uns über Zuschauende bei Heimspielen, über verkaufte Dauerkarten und jedes Trikot, das wir in den Straßen Potsdams sehen. Ein Verein lebt aber nicht allein von Geld durch Mitgliedschaften und Sponsoring, sondern vor allem durch die Menschen, die anpacken.

Wo und wie kann man in Ihrem Verein mitmachen?
Wir sehen uns als „Mitmachverein“ und können immer Unterstützung in der Nachwuchsbetreuung und -ausbildung, in den Vereinsgremien und rund um den Spieltag gebrauchen. Vieles, was selbstverständlich scheint, wäre ohne ehrenamtliche Arbeit gar nicht möglich – etwa das Stadionheft, Nulldrei TV oder die Kinderbetreuung. Und natürlich freut sich unsere erste Mannschaft über alle, die im Stadion mitsingen, wenn es heißt: „Forza Nulldrei!“

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