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Von Nana Heymann und Sabine Schicketanz: Tarantino enthüllt
„Madame Tussauds“ in Berlin zeigt Wachsfigur des Regisseurs, der in Babelsberg drehte
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Quentin Tarantino ist für einen dreiwöchigen Urlaub in Berlin eingetroffen. Nicht leibhaftig, sondern in Form einer Wachsfigur: Am Dienstagnachmittag wurde der Doppelgänger des Regisseurs bei „Madame Tussauds“ in Berlin Unter den Linden feierlich enthüllt. Persönlich anwesend war der 47-Jährige nicht. Vor Ort waren stattdessen Vertreter seines „Inglourious Basterds“-Teams, darunter die Schauspieler Arndt Schwering-Sohnrey und Sönke Möhring sowie Koproduzent und Studio Babelsberg-Vorstand Christoph Fisser. Die drei begutachteten die Wachsfigur, die den Regisseur in typisch temperamentvoller Manier mit nach vorn gestreckten Händen dargestellt, und zeigten sich zufrieden mit der Authentizität der Nachbildung.
Das Exponat ist eine Leihgabe aus Hollywood, Mitte April kehrt sie dorthin zurück. Der Kurzbesuch sei als Dankeschön an Berlin zu verstehen, sagte ein Sprecher des Wachsfigurenkabinetts. Tarantino hatte im Studio Babelsberg und in Berlin Ende 2008 drei Monate lang „Inglourious Basterds“ gedreht. Hauptdarsteller waren Brad Pitt, Diane Kruger und Christoph Waltz, der jüngst den Oscar für seine Rolle als Nazi-Oberst in dem Streifen bekommen hat. Das Potsdamer Filmstudio hatte dem Ausnahmeregisseur und Oscarpreisträger Tarantino bereits im vergangenen Sommer die Ehre erwiesen und auf dessen Wunsch in seinem Beisein eine Straße nach ihm benannt. Dies hatte kurzzeitig zu Verwicklungen geführt, denn ursprünglich war die Straße zumindest auf dem Papier dem Defa-Regisseur Heiner Carow gewidmet. Nach ihm ist nun ein Platz im Kirchsteigfeld benannt.
Ob Tarantino für ein weiteres Filmprojekt nach Berlin oder Babelsberg kommt, steht derzeit in den Sternen. Mit Schauspieler Waltz allerdings haben die Studio-Chefs bereits über gemeinsame Arbeit gesprochen – nicht ausgeschlossen also, dass der Österreicher mit Wohnsitz in London für sein Regiedebüt „Auf und davon“ mit Babelsberg verhandelt. Das Script für den Film soll Waltz nach einer Romanvorlage selbst geschrieben haben, und nach internationalen Medienberichten erwägt er, auch eine Rolle in seinem Film zu übernehmen. Darin soll es um die Moderatorin einer Datingshow gehen, die sich plötzlich selbst verliebt – in einen der Kandidaten.
An ein Studio verkauft ist der Streifen bereits, auch wenn von Dreharbeiten frühestens im Jahr 2011 die Rede ist: Fox International Prods. wird ihn in die Kinos bringen, vermutlich ausschließlich im deutschsprachigen Raum. Fox-Deutschland-Chefin Gabriela Bacher jedenfalls ist eine Babelsberg-Kennerin – vor einigen Jahren leitete sie für einige Zeit die Geschicke des Studios.
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