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Technische Probleme an der Universität Potsdam: Internet und Telefonie präventiv gekappt
Die Universität Potsdam hat seit Mittwochnachmittag massive Technikprobleme. Die Homepage, Mails und Telefon sind nicht erreichbar. Noch ist das Problem nicht behoben.
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Die Universität Potsdam hat seit Mittwochnachmittag massive technische Schwierigkeiten. Mitarbeiter und Institute sind weder per Mail, noch per Telefon erreichbar, die Homepage ist ebenfalls down. „Wir haben technische Probleme mit unserer zentralen Internetverbindung“, bestätigte Sprecherin Silke Engel am Donnerstag auf Anfrage. „Als Präventionsmaßnahme wurde die Verbindung nach draußen gekappt.“ Intern funktioniere aber alles, so Engel. Auch die Homepage und die Telefonverbindung des Hasso Plattner Instituts (HPI) sind betroffen und ebenfalls nicht erreichbar. Das bestätigte Sprecher Leon Strebe am Donnerstag.
Zu den Gründen des Technikproblems konnte sie zunächst keine Angaben machen, sie teilte nur mit, die Probleme befänden sich im Bereich der Netzanbindung. Die Frage, ob es Hinweise auf einen Hackerangriff gibt, konnte sie nicht beantworten.
„Aktuell analysiert das IT-Team der Uni Potsdam gemeinsam mit externen Dienstleistern die Art und den Umfang der Probleme sowie mögliche Schäden und arbeitet an den Systemen“, so Engel am Donnerstagabend. Die Lehre an der Universität laufe weiter, sei aber durch nicht nutzbare IT-Systeme etwas eingeschränkt. Der Deutschen Presseagentur (DPA) teilte die Uni am Freitag mit, dass die Suche nach den Ursachen weitergeht. Ob es sich um eine Cyberattacke handelt, sei demnach unklar.
Aus Universitätskreisen hieß es zunächst, es habe einen „Bug“ in einer Firmware gegeben. Zunächst ging Sprecherin Engel von einer Behebung der Schwierigkeiten am Donnerstagvormittag aus, doch auch am Freitagmorgen war die Homepage weiterhin offline.
Als Präventionsmaßnahme wurde die Verbindung nach draußen gekappt.
Silke Engel, Sprecherin der Universität Potsdam
Mitarbeiter können sich im Intranet und auf den sozialen Medien informieren. Auf X und LinkedIn beginnen Mitarbeiter jedoch, sich zu beschweren: dass Updates zur aktuellen Lage zu spät kommen, und dass eine „effektive Arbeit“ zunehmend schwierig würde. Eine Professorin bezeichnet das Vorgehen als „sehr improvisiert“ und erkundigt sich nach einem Notfallplan. Eine Pressemitteilung zum Thema „Volkskrankheiten“ verschickte die Pressesprecherin am Freitag von einer privaten Mailadresse.
In den letzten Jahren gab es an Unis und Forschungseinrichtungen der Region immer wieder große Probleme mit der Informationstechnik, die zu teils monatelangen Ausfällen führte: Im Februar 2024 traf es die Berliner Hochschule für Technik (BHT) mit Sitz im Wedding, wenige Monate zuvor das Berliner Naturkundemuseum. Im Juni 2023 wurden tausende Rechner am Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie (HZB) lahmgelegt. Verantwortlich waren in diesen Fällen jedoch Angriffe mit Erpressungssoftware. Besonders schwer traf es die TU Berlin im Frühjahr 2021: Russische Hacker stahlen interne Daten und legten das Campuscard-System lahm. (mit dpa)
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