Landeshauptstadt: Teures neues Jahr
Mehrwertsteuer und mehr: Womit Potsdamer 2007 rechnen müssen
Stand:
2007 wird für die Potsdamer ein teures Jahr. Nicht nur beim Einkaufen müssen sie mehr zahlen, sondern auch für das Leben in der Landeshauptstadt. Ein Überblick zeigt, wofür die Potsdamer nächstes Jahr tiefer in die Tasche greifen müssen und welche Preise gleich bleiben.
Busse und Bahn:
Wer mit den Bussen und Trams des Potsdamer Verkehrsbetriebs ViP unterwegs ist, muss ab April mehr zahlen. Denn ab dann steigen beim Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) die Preise, so ViP-Chef Martin Weis. Laut Weis wird das Bahn- und Busfahren in Potsdam ab April 3,2 Prozent mehr kosten. Eine Monatskarte für die Zonen ABC etwa, mit der Potsdamer auch nach Berlin fahren können, werde statt bisher 83 dann 86 Euro kosten.
Zug und Ta
xi:
Fernfahrten in den Zügen der Deutschen Bahn werden direkt zum Jahreswechsel um 5,6 Prozent teurer – auch die Preise für die Wochenendtickets steigen. Aber wer noch vor Neujahr Fahrkarten kauft, zahlt noch die alten Preise. Gleich bleiben sollen im nächsten Jahr die Tarife für Taxi-Fahrten in der Landeshauptstadt. Denn für Taxis gilt weiterhin die reduzierte Mehrwertsteuer von sieben Prozent.
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Betriebskoste
n:
Mieter einer rund 60 Quadratmeter großen Wohnung am Stern müssen im Vergleich zu 2005 rund zwölf Prozent mehr Betriebs- und Heizkosten zahlen: Laut Arbeitskreis Stadtspuren statt 115,19 voraussichtlich 129,14 Euro pro Monat. Der Grund: Die höhere Mehrwertsteuer und die gestiegenen Erdgaspreise, wegen der Potsdams Energieversorger EWP bereits seit diesem Herbst rund 20 Prozent mehr für Fernwärme verlangt. Zudem steigt der Preis für Hausstrom, mit dem beispielsweise Fahrstühle betrieben werden. Nachdem er um rund 60 Prozent steigen sollte, haben sich Vermieter und EWP jetzt auf eine geringere Erhöhung geeinigt.
Müll und Straßenreinigung:
Mit der Mehrwertsteuer steigen die Kosten für die Müllentsorgung. Die jährliche Grundgebühr pro Person erhöht sich von 21,02 auf 21,60 Euro, die Mengengebühr je nach Tonnengröße um wenige Cent. Auch die Straßenreinigung kostet darum mehr. Und weil die Stadt die Gebühren nicht mehr nach dem Quadratwurzelmaßstab kalkuliert, sondern wieder auf Basis der Frontmeter, steigen die Kosten für saubere Fahrbahnen und Gehwege zwischen 11 Cent und 7 Euro.
Strom:
Die EWP legt die um drei Prozentpunkte höhere Mehrwertsteuer auf ihre Kunden um. Eigentlich wollte sie die Strompreise noch weiter erhöhen. Über den entsprechenden Antrag hat das brandenburgische Wirtschaftsministerium jedoch noch nicht entschieden.
Steuern:
Potsdam hebt die Steuern nicht an, weder die Grund- noch die Gewerbesteuer. 2007 wird die Stadt voraussichtlich mehr als 44 Millionen Euro durch die Gewerbesteuer einnehmen. Der Hebesatz dafür liegt seit Jahren bei 450. Von den 11 384 Potsdamer Firmen zahlen jedoch nur rund zehn Prozent überhaupt Gewerbesteuer, 55 Betriebe davon jährlich mehr als 50 000 Euro.
Freizeit:
Wer Potsdams Schloss Sanssouci besichtigen will, muss 2007 rund 50 Prozent mehr Eintritt zahlen, nämlich 12 statt 8 Euro. Dafür wird die Jahreskarte der Schlösserstiftung billiger: Statt 76,50 kostet sie nur 50 Euro. Gleichbleiben sollen dagegen die Eintrittspreise für Kinofilme und Vorstellungen im Hans Otto Theater. Auch das Sporttreiben wird nicht teurer. Die Stadtverordneten lehnten die geplante Erhöhung der Sportstättennutzungsgebühr ab.
Shoppen:
Das Statistische Bundesamt geht davon aus, dass die Preise nur für rund 53 Prozent aller Konsumgüter erhöht werden. Verbraucherzentralen schätzen zudem, dass die Preise um maximal 1,5 Prozent steigen. Einige Händler würden versuchen, die Preise durch niedrigere Gewinnmargen abzufedern. Andere wiederum hätten schon 2006 an der Preisschraube gedreht, so dass nach Silvester keine Erhöhung deutlich werde.
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