Landeshauptstadt: Theaterspielen mit der Oma
Malteser Treffpunkt Freizeit ist seit gestern offiziell Mehrgenerationenhaus
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Piraten treffen auf die Wasserpolizei und retten gemeinsam die Welt – ein Generationenauftrag, den das Teeniemusiktheater des Malteser Treffpunkt Freizeit und der Shanty-Chor der Wasserschutzpolizei zusammen bewältigt haben. In ihrem Stück: Piraten auf Tour. Das gemeinsame Musical war nur der Auftakt zu einer Reihe neuer Angebote im Treffpunkt Freizeit, der sich seit gestern nun offiziell Mehrgenerationenhaus nennen darf.
Es kann nur eines geben – der Treffpunkt habe es geschafft, sich im Wettbewerb um den Titel Mehrgenerationenhaus durchzusetzen. Das vom Bundesministerium für Familie aufgelegte Aktionsprogramm siehe nämlich pro Kreis und kreisfreier Stadt nur eines dieser Häuser vor, sagte Brandenburgs Familienministerin Dagmar Ziegler. Insgesamt nehme bereits landesweit die Hälfte der Landkreise und Städte am Programm teil.
Fünf Jahre lang erhält nun die einst als Pionierhaus errichtete Freizeitstätte am Ufer des Heiligen Sees jährlich 40 000 Euro. Den Löwenanteil der Fördersumme nähmen die Personalkosten ein, erklärte Bettina Al Talab, Geschäftsführerin des Malteser Treffpunkt Freizeit. Die generationenübergreifende und -integrierende Arbeit könne nur durch eine zusätzliche Kraft geleistet werden.
Thomas Marin ist als Projektleiter eingesetzt. Noch bis zum Jahresende wolle er im vorderen Bereich des Treffpunktes ein offenes Café mit Mittagstisch einrichten. Zurzeit sei man noch auf der Suche nach einem geeigneten Caterer, der auf eine große Küche zurückgreifen könne, die allerdings noch mit Gerätschaften bestückt werden müsste, sagte Al Talab. Mit anderen Worten: Der künftige Betreiber muss investieren. Gleichzeitig solle sein Speisenangebot preislich an Niedrigrenten angepasst sein. Zudem bekäme das Café einen Außenbereich in direkter Nachbarschaft zum Neuen Garten. „Die Schlösserstiftung hat uns erlaubt, ein Gartentor in den Zaun zu machen“, erzählte Al Talab, so dass auch Spaziergänger künftig im Treffpunkt einkehren könnten.
Nach den Sommerferien will das Mehrgenerationenhaus außerdem einen Jugendbesuchsdienst ins Leben rufen. Zehn bis 15 Jugendliche im Mindestalter von 16 Jahren sollen sich bereit erklären, ehrenamtlich alte Menschen zu betreuen. „Sie sollen ihnen vor allem Zeit schenken“, erklärt Projektleiter Marin. Zuvor würden die Teilnehmer am Besuchsdienst in Seminaren auf ihre Aufgabe vorbereitet. Auch während ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit erhielten die jungen Menschen „eine Art psychologische Begleitung“, sagt Al Talab. Schließlich bekämen die Jugendlichen nicht nur einen Erfahrungsschatz; sie seien auch mit Krankheit und Tod konfrontiert.
Nicola Klusemann
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