zum Hauptinhalt

Sport: Turbine mutiger als der FC Bayern

Potsdams Fußballerinnen wollen den Champions-League-Pokal 2013. Heute gilt es erst einmal in der 2. Runde beim belgischen Meister Standard

Stand:

Nicht einmal der traditionell selbstbewusste FC Bayern lehnt sich so weit aus dem Fenster wie Potsdams Turbine-Trainer Bernd Schröder. Während die Münchner dem diesjährigen „Finale dahoam“ nachtrauern und Dortmund erst einmal die Hammergruppe mit Real Madrid und Manchester City überstehen muss, ist das Ziel bei Turbines Frauen klar. Wer wie Potsdam schon zweimal die europäische Krone gewonnen habe, für den gebe es als Saisonziel nur den Pokal, so Schröder. Nachdem seine Mannschaft nach vier Meistertiteln in Folge national zuletzt unangefochten war, will sie in dieser Saison zum dritten Mal nach 2005 und 2010 international triumphieren.

Am heutigen Mittwoch um 19 Uhr startet Turbine im Sechzehntelfinale beim belgischen Meister Standard Fémina Lüttich; das Rückspiel in Potsdam wird am 3. Oktober um 14 Uhr angepfiffen. Obwohl Standard mit vier Siegen und 17:1 Toren souveräner Tabellenführer in Belgien ist, sieht Trainerfuchs Schröder die Hürde nicht allzu hoch: „In der Bundesliga würde Lüttich nicht zur Spitzengruppe zählen, um es mal vorsichtig auszudrücken“, erklärt der 70-Jährige. In der Champions League kamen die Belgierinnen bei ihren beiden bisherigen Teilnahmen nicht über das Sechzehntelfinale hinaus. Zieht Potsdam in das Achtelfinale ein, wartet dort der Sieger des Duells FC Barcelona – Arsenal LFC.

In der vergangenen Saison gab es für Potsdam eine 1:5-Klatsche im Halbfinal- Hinspiel bei Olympique Lyon, gegen den selben Gegner hatte Turbine auch 2011 im Finale verloren. Bernd Schröder will jedoch von einer Übermacht Lyons nichts wissen: „Letzte Saison haben wir unglücklich hoch verloren“, meint er. „Überhaupt wirkt Olympique nicht mehr so souverän.“

Auch dem zweiten deutschen Champions-League-Starter, Vizemeister VfL Wolfsburg, traut Schröder zu, Titelverteidiger Lyon zu schlagen. Die Wolfsburgerinnen treffen bei ihrem ersten Spiel in der Königsklasse am Donnerstag allerdings erst einmal auf den polnischen Serienmeister Unia Raciborz.

In den ersten Runden der Uefa Womens Champions League ist das Niveau der Teams noch sehr unterschiedlich - Kantersiege sind keine Seltenheit. So rechnet Potsdams Trainer auch erst im Frühjahr mit größeren Herausforderungen. Das kommt seinem Team entgegen, denn momentan ist der Kader durch Verletzungen ausgedünnt. „Gerade der Ausfall von Stürmerin Lisa Evans wirft uns zurück“, sagte Schröder. Für die heiße Phase der Saison im Frühjahr gibt es dann keine Ausreden mehr: „Wenn wir im Winter alle an Deck haben, ist die Mannschaft noch besser als letztes Jahr.“ Spätestens im Finale am 23. Mai in London wird sich zeigen, ob Schröder recht behält. dpa/PNN

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })