
© Klaus-Dietmar Gabbert/dapd
Frauen-Fußball: Turbine Potsdam ist Deutscher Meister - zum 6. Mal
UPDATE. Im Karli domnierten die Potsdamerinnen deutlich - die Deutsche Meisterschaft war den Frauen um Trainer Bernd Schröder nicht mehr zu nehmen - wieder einmal.
Stand:
Die Fußballerinnen von Turbine Potsdam sind Deutscher Meister: Beim Duell mit Abstiegskandidat Lokomotive Leipzig gewann die Mannschaft um Trainer Bernd Schröder am Montag souverän mit 8:0. Es ist bereits der sechste Deutscher Meister-Titel für den Verein - und der vierte in Serie.
Yuki Nagasato (19./64./71. Minute), Antonia Göransson (36.), Genoveva Anonma (39./55.), Margret Lara Vidarsdottir (86.) und Isabel Kerschowski (88.) erzielten am Pfingstmontag vor 6416 Zuschauern im Karl-Liebknecht-Stadion die Tore.
Zuletzt war es der damaligen SSG 09 Bergisch-Gladbach mit ihren Titeln von 1979 bis 1984 gelungen, mehr als dreimal nacheinander deutscher Meister zu werden. Absteiger aus der Frauen-Bundesliga ist neben dem Hamburger SV, der seine Mannschaft zurückzieht, Potsdams Abschlussgegner Leipzig.
Brandenburgs Regierungschef Matthias Platzeck gartulierte wenige Minuten nach dem Sieg in einer erklärung: "Ich gratuliere dem Team von Trainer Bernd Schröder sehr herzlich zur Titel-Verteidigung. Die vierte Meisterschaft in Serie bestätigt eindrucksvoll: Unsere Potsdamer Vorzeigemannschaft hat die Führungsrolle im deutschen Frauenfußball weiterhin inne. Die Meisterschaft ist der verdiente Lohn am Ende einer turbulenten Saison. Die Mannschaft hat sich nach dem doppelten Aus in Champions League und Pokal nie hängen lassen und immer an ihre Stärken geglaubt. Das zeichnet ein absolutes Top-Team aus. Nach dem monatelangen Vierkampf um die Meisterschaft heißt es am Ende: Turbine Potsdam ist einsame Klasse in Deutschland.“
Vor dem Spiel hatte Trainer Bernd Schröder noch gewarnt, das Spiel werde kein Selbstläufer: „Wir erwarten, dass wir unserer Favoritenrolle gerecht werden, aber Fußball findet im Konjunktiv statt. Wir hätten die Meisterschaft längst haben können, wenn wir nicht gegen vermeintlich schwächere Teams Punkte gelassen hätten.“ Für den Potsdamer Club wird es der vierte Titel in Serie und das versöhnliche Ende einer wechselhaften Saison.
Schröder erwartete „kein leichtes Spiel“, denn für Gegner Leipzig geht es am letzten Spieltag um den Verbleib in der 1. Bundesliga. Rechnerisch hätte der Tabellenletzte den Klassenerhalt noch packen können. Doch Schröders Fraauen ließen keinen Zweifel aufkommen, dominierten das Spiel im Karl-Liebknecht-Stadion klar.
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Schröder konnte im Entscheidungsspiel seinen kompletten Kader einsetzen: Keine Spielerin ist verletzt, und auch Potsdams treffsicherste Spielerin Genoveva Anonma ist wieder an Bord. Bei der vergangenen Partie gegen Duisburg war die 23-Jährige wegen fünf Gelber Karten gesperrt. Die Afrikanerin könnte ihre erste Saison bei Turbine als Torschützenkönigin der Bundesliga beenden. Mit 20 Treffern liegt sie ein Tor vor der Wolfsburgerin Conny Pohlers.
„Wenn wir uns das jetzt noch aus der Hand nehmen lassen, haben wir es einfach nicht verdient“, so Schröder vor der Partie. Zwei Titelträume der Potsdamerinnen waren vor diesem Montag in dieser Saison bereits geplatzt: Im DFB-Pokal scheiterte der Verein am Erzrivalen 1. FFC Frankfurt, in der Champions League war im Halbfinale gegen Olympique Lyon Schluss. Und in der Bundesliga schwächelte das Team in der Rückrunde.
Dafür gab es Gründe: Im Januar wechselte die Potsdamer Nationalspielerin Anja Mittag überraschend nach Malmö. Danach wurden Wechselabsichten der drei übrigen Auswahlspielerinnen Babett Peter, Viola Odebrecht und Bianca Schmidt bekannt. Sie gehen zum Saisonende.
Das hat laut Schröder „eine gewisse Unruhe in die Mannschaft gebracht“. Dennoch ist er mit seinem Team zufrieden. „Vor der Saison hat uns kein Mensch auf der Agenda gehabt. Wenn wir zum vierten Mal nacheinander den Titel holen, ist das nicht zu toppen.“ Trotzdem ist der anstehende Aderlass ein Thema. Vier Neuverpflichtungen hat das Team bereits bekanntgegeben - mit ihnen sieht sich Schröder gut aufgestellt: „Das sind alles sehr junge Spielerinnen, die ein sehr großes Potenzial haben“. (PNN/dpa)
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