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Aufgesetzt. Das Lindstedter Tor, Nordtor im Park von Sanssouci, bekam gestern seinen restaurierten Torbogen aufgesetzt. Das schmiedeeiserne Nordtor und ein weiteres, das Südtor, wurde von Kaiser Wilhelm II. 1896 gekauft und aufgestellt.

© Nestor Bachmann/lbn

Landeshauptstadt: Über allem thront die Orangerie

Für die Schlössernacht gibt es noch 1800 Karten. Das neueste Geschenk im Friedrich-Jahr: Ein Tor

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Rechtzeitig vor der 14. Schlössernacht am Samstag konnte dem Lindstedter Tor nördlich vom Neuen Palais die Krone aufgesetzt werden. Das Tor hatte Kaiser Wilhelm II. 1896 zusammen mit dem Posttor angekauft, nachdem beide 1893 auf der Weltausstellung in Chicago ausgestellt worden waren. 20 Jahre lang blieb das Tor geschlossen. Korrosion hatte es zu 20 Prozent zerstört. Nun soll es nicht nur zur Schlössernacht wieder geöffnet werden. Das Geld für die Restaurierung, 254 000 Euro, erhielt die Schlösserstiftung aus den Einnahmen einer der Schlössernächte – der 13. Auflage im vorigen Jahr. Seit 2004 gibt es dieses jährliche Sponsoring für ein Objekt, das die Schlösserstiftung vorschlägt. „Das nächste Sanierungsobjekt wird weniger spektakulär sein, dafür aber sehr wichtig“, sagte Hartmut Dorgerloh gestern auf der Pressekonferenz zur 14. Schlössernacht. Ausgesucht wurde die Wiederherstellung des Selloweges, der von den Römischen Bädern als Nord-Süd-Achse zur Orangerie führt.

Gerade sei mit der Schlösserstiftung ein neuer Fünfjahresvertrag unterzeichnet worden, erklärte Veranstalter Reinhard Mann, Chef der Artecom Veranstaltungs GmbH, auf der Pressekonferenz. Die Schlössernacht 2011 sei ausverkauft gewesen und habe null Schäden verursacht. Für die Schlössernacht in diesem Jahr gibt es noch 1800 Karten. Das Vorabendkonzert, das diesmal vor der Orangerie in der Maulbeerallee stattfindet, ist jedoch schon lange ausverkauft. Das offene Prozedere des Kartenverkaufs über Ticketerias und das Internet soll nicht verändert werden, so Rainer Wohlthat, Co-Chef der Arge, die die Schlössernächte seit Jahren ausrichtet. Sollte es noch Restkarten geben, gehen die an die Abendkasse.

Auch dieses Jahr verspricht die Schlössernacht wieder Neuerungen. So kann aus baulichen Gründen die Hauptbühne nicht an ihrem angestammten Platz aufgebaut werden – denn noch immer werden die Kolonnaden gegenüber vom Neuen Palais restauriert und auch die Aufbauten zu Friedrich-Ausstellung beanspruchen einen Teil der Mopke. Dorgerloh: „Im nächsten Jahr wird das wieder der Fall sein. Dann ist die Restaurierung der Communs und der Kolonnaden abgeschlossen. Die Mopke kommt erst 2014 dran.“ Die Hauptbühne zieht vor die Orangerie und wird abwechselnd vom Potsdamer Schlössernacht-Ensemble und vom Berlin Jazz Orchestra bespielt. Auf der Mopke gibt es Tanz, und man kann königliche Tafelfreuden genießen. Wo was stattfindet, ist in einem umfangreichen Programm aufgelistet. So werden zum Beispiel 73 Führungen durch Stiftungsmitarbeiter angeboten, es gibt 36 besondere Orte beziehungsweise 16 Spielstätten, mal treten Ensemble auf, dann wieder gibt es Solisten, die singen und Texte interpretieren. Ein Highlight werden die „Costumi“ sein, die vor Schloss Sanssouci flanieren.

Ein „leidiges Thema“ sprach schließlich Mann noch an. Man nehme Kritik ernst, sagte er. „Wir haben 31 zusätzliche Toilettenstandorte geschaffen.“ Auch das Verkehrschaos auf dem Bahnhof Park Sanssouci im Vorjahr, hofft Wohlthat, wird sich nicht wiederholen. Mit der Deutschen Bahn habe es Besprechungen gegeben. Der Einsatz von Sonderzügen, vor allem aber ein verstärkter Shuttleverkehr auf der Straße soll Abhilfe schaffen. Den Besuchern der Schlössernacht wird bereits am Eingang ein Flyer in die Hand gedrückt, wie und wo sie zur Nachhause-Fahrt abgeholt werden.

Hella Dittfeld

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