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Landeshauptstadt: Unterstützung für Gefängnis-Gedenkstätte gefordert

Fördergemeinschaft „Lindenstraße 54“ will sonntags öffnen / Mehr Platz für Schulveranstaltungen nötig

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Berliner Vorstadt - Ein Tag der Freude, aber auch der Erinnerung sei der 10. November in Potsdam. Mit einer Gedenkveranstaltung an der Glienicker Brücke erinnerte die Fördergemeinschaft „Lindenstraße 54“ an die Öffnung der „Agentenbrücke“ vor 18 Jahren. Vor rund 20 Teilnehmern, darunter Potsdams Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz (SPD), Birgit Müller (Linke), die Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung, sowie Vertreter von Stadtfraktionen, forderte Claus Ladner, der Vorsitzende der Fördergemeinschaft, eine intensivere Auseinandersetzung mit DDR-Geschichte.

„Wir begrüßen die Initiative des Brandenburger Bildungsministeriums, im Schulunterricht die DDR–Geschichte intensiver zu thematisieren“, so Ladner. Die Landesregierung will sich auch für eine stärkere Vernetzung von Gedenkstätten und Museen einsetzen. Ladner appellierte an die Stadt, dieses Vorhaben lokal umzusetzen. „Notwendig wäre eine räumliche und sachliche Erweiterung unserer Projektwerkstatt im einstigen Stasi-Gefängnis in der Lindenstraße“, so der Vorsitzende des Gedenkstättenvereins. Zeitgleiche Veranstaltungen für mehrere Klassen seien derzeit – mit zwei Räumen – kaum möglich. Dabei sei die Nachfrage nach Workshops gestiegen, so Ladner.

Zugleich wünschte er sich ein noch deutlicheres Bekenntnis von der Stadt zur Gedenkstätte, die auch Eigentümer der Liegenschaft ist. So plädierte Ladner für sonntägliche Öffnungszeiten, die bislang am fehlenden Aufsichtspersonal scheitern – die Mitarbeiter werden vom Potsdam-Museum gestellt.

Die Stadt soll darüber hinaus die letzten verbliebenen Mauerreste am Griebnitzsee denkmalgerecht sichern, forderten Vertreter des Forums zur kritischen Auseinandersetzung mit der DDR-Geschichte im Land Brandenburg e.V. bereits am vergangenen Freitag. Der Antrag zur Anerkennung als Denkmal wurde dem Verein durch das Landesamt verwehrt. Nun wird versucht, das Mauer-Ensemble über eine Denkmalbereichssatzung zu sichern. Die Baubeigeordnete kannte diesen Plan noch nicht, erklärte aber, die Mauerteile müssten „grundsätzlich erhalten bleiben als ständiges Mahnmal“. Der in der vergangenen Woche verabschiedete Bebauungsplan Griebnitzsee sei jedoch prioritär. KG

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