
© PNN / Ottmar Winter/Ottmar Winter
Vereine stellen sich vor: Breitband e.V. – Treff für Waldstadt-Generationen
HEK und ONC – das sind keine Hieroglyphen, sondern für viele Waldstadt-Bewohner Orte ihrer jugendlichen Identität. Die Clubs, die es seit mehr als 40 Jahren gibt, werden seit Ende der 90er-Jahre vom Breitband e.V. betrieben.
Stand:
Vereine sorgen für gesellschaftlichen Zusammenhalt, prägen in ihrer Vielfalt das Gesicht einer Stadt. Vereine integrieren, sind ein Mittel gegen Einsamkeit und Anonymität. Sie fördern das Miteinander, das Wir. Um der Bedeutung von Vereinen auch in Potsdam gerecht zu werden, stellen die Potsdamer Neuesten Nachrichten (PNN) die Aktiven in der Serie „Vereinsmeierei“ vor.
Heute: Breitband e.V. Die Fragen beantwortete Jürgen Knape. Der 56-Jährige ist in der Waldstadt aufgewachsen und Initiator sowie geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Breitband e.V.
Was sollten Potsdamerinnen und Potsdamer über Ihren Verein wissen?
Der Breitband e. V. wurde am 12. April 1999 im Otto-Nagel-Club, als soziokultureller Träger in der Waldstadt gegründet. Ein Jahr später übernahmen wir die Waldstädter Kinder- und Jugendklubs „ONC“ (Otto-Nagel-Club) und „HEK“ (Hanns-Eisler-Klub), von der Landeshauptstadt Potsdam. Neben der offenen Kinder- und Jugendarbeit führen wir in unseren Einrichtungen, im Stadtteil Waldstadt und auch darüber hinaus die traditionelle Kulturarbeit, die seit der Eröffnung der Klubs 1982 begann, weiter. Wir unterstützen viele Netzwerkpartner in unserem Einzugsbereich und kooperieren mit den hier ansässigen Kitas, Horten, Schulen und Vereinen.
Die Mitglieder und ehrenamtlichen Helfer unseres Vereins sind zum größten Teil selbst durch unsere Einrichtungen gelaufen oder wollen sich in ihrer Freizeit für die kulturelle Arbeit und das soziale Miteinander im Stadtteil einsetzen. Die Zahl der jährlichen Unterstützer unserer Aktivitäten liegt zwischen 40 und 70 Personen. Ohne diese ehrenamtliche Hilfe wären viele Veranstaltungen nicht möglich gewesen. Dafür können wir gar nicht genug Danke sagen!
Warum ist die Arbeit Ihres Vereins bedeutsam?
Im Rahmen der über 40-jährigen Geschichte der Klubs, die wir als Verein aktuell 25 Jahre fortgeführt hatten, ist uns schon von einigen Generationen berichtet worden, welchen großen Stellenwert unsere Klubs in ihrer Kindheit und Jugend hatten. Diese Klubs sind Orte im Stadtteil, die den Kindern und Jugendlichen Sicherheit geben, wo sie sich nach der Schule wohnortnah und wetterunabhängig treffen und entfalten können.
Ich selbst habe diese Orte in meiner Jugend so wahrgenommen und möchte dies den nachfolgenden Generationen auch weitergeben. Mittlerweile betreuen wir die Enkel von der Generation, die ich hier kennengelernt habe. Das zeigt, dass die Familien unsere Arbeit wertschätzen und ist der Antrieb für diese Tätigkeit.
Welches Vorurteil über Ihren Verein stimmt nicht?
Es gibt immer wieder Anfragen, ob der Besuch der Klubs während der Öffnungszeiten mit einem Eintrittspreis oder einer Mitgliedschaft in unserem Verein verbunden ist. Das ist nicht der Fall. Unsere Einrichtungen werden von der Landeshauptstadt Potsdam gefördert und können, während des Freizeittreffs ohne Konsumzwang kostenfrei von der jeweiligen Zielgruppe genutzt werden.

© privat / Breitband e.V./privat / Breitband e.V.
Was ist Ihr größter Vereinserfolg?
Unser größter Vereinserfolg ist, dass wir die beiden Klubs, seit unserer Übernahme, weitere 25 Jahre für die Arbeit mit unseren verschiedenen Zielgruppen sowie der gemeinwesenorientierten Kulturarbeit im Stadtteil erhalten konnten. Auch die Schaffung einer Stelle für die Kulturkoordination im Stadtteil, die wir gemeinsam mit unserem „Netzwerk Eine Waldstadt“ konzipiert und geschaffen haben, ist von uns als hartnäckiger Initiator von großer Bedeutung und etwas, worauf wir stolz zurückblicken können. Hier arbeiten wir derzeit, gemeinsam mit unseren Netzwerkpartnern und interessierten Anwohnerinnen, an einer Konzeption für eine eigene Stadtteilvertretung des Wohngebiets Waldstadt.
Von welchem gemeinsamen Erlebnis spricht man in Ihrem Verein noch heute?
Es gibt so einiges, wovon in unserem Verein, aber auch in den in regelmäßigen Abständen stattfindenden Klubtreffen erzählt wird. Die Häuser selbst können auf ein umfangreiches Angebot an Veranstaltungen und Projekten zurückblicken. Zudem sind die Ferienfahrten, die wir vor der Corona-Pandemie noch durchgeführten und hoffentlich in absehbarer Zeit wieder starten, eine schöne Erinnerung. Aber auch die großen Events wie der jährliche Lichterfestumzug, diverse Open Airs und das Straßenmusikfestival „Potsdam unplugged“, welches wir die letzten drei Jahre in der Innenstadt veranstalteten, gehören zu den Highlights.

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Am 21. September ist Oberbürgermeisterwahl. Was wünschen Sie sich vom neuen Potsdamer Stadtoberhaupt?
Von der neuen Stadtspitze wünsche ich mir, dass der Blick auf die sozialen und kulturellen Bedürfnisse der gesamten Stadtbevölkerung nicht verloren geht. Und in den Stadtteilen mit hohem Bevölkerungsanteil mehr personelle Unterstützung in der sozialen Arbeit und bei Bauvorhaben mehr Berücksichtigung auf die örtlichen Begebenheiten, ohne Tatsachenschaffung. Die Einbeziehung der jeweiligen Nachbarschaft und der Erhalt von Erholungsflächen in den Kiezen spielt hierbei eine wichtige Rolle.
Wie kann man Ihren Verein am besten unterstützen?
Unser Verein kann bei Veranstaltungen immer „Manpower“ gebrauchen. Schön wäre es dabei, dass wir die ehrenamtlichen Kräfte im Vorfeld besser kennenlernen, da wir als anerkannter Träger der Jugendhilfe auch die Verantwortung für unsere Klientel haben und es für die Zusammenarbeit von großem Vorteil ist. Es gibt ein paar nette Anwohnerinnen und Anwohner, die uns hin und wieder mit Sachspenden erfreuen, die wir für die Projektarbeit gebrauchen können. Geldspenden sind eher die Seltenheit, wobei wir hier immer darauf achten, dass die Zuwendungsgeber auch erfahren, wofür diese Spende eingesetzt wurde.

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Wo und wie kann man in Ihrem Verein mitmachen?
Wir werden in diesem Jahr noch ein paar Klubkonzerte mit Livebands, das Stadteilfest, den Lichterfestumzug, ein Kindermusiktheater und diverse Aktionen in der Vorweihnachtszeit durchführen, wo wir sicher Unterstützung benötigen. Aktuell bin ich auch gerade dabei, im Kinderclub „Otto Nagel“ diverse Reparaturen, Aufwertungen und Verschönerung zu vollziehen, wo eine Unterstützung von Nutzen sein könnte. Zurzeit befinden wir uns auch in der Ferien- und Urlaubszeit, die unsere Teams in den Einrichtungen nutzen müssen, da wir in der Schulzeit auch Projekte und Ganztags-AGs an den regionalen Schulen anbieten.
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