
© Andreas Klaer
Vereine stellen sich vor: Collegium musicum: Das größte Orchester Potsdams führt Menschen zusammen
Für ein Konzert vom Collegium musicum Potsdam harrte das Publikum schon einmal mehrere Stunden unter Regenschirmen aus. Ein Beleg dafür, dass die Arbeit des Vereins hinter dem Orchester geschätzt wird.
Stand:
Vereine sorgen für gesellschaftlichen Zusammenhalt, prägen in ihrer Vielfalt das Gesicht einer Stadt. Vereine integrieren, sind ein Mittel gegen Einsamkeit und Anonymität. Sie fördern das Miteinander, das Wir. Um der Bedeutung von Vereinen auch in Potsdam gerecht zu werden, stellen die Potsdamer Neuesten Nachrichten (PNN) die Aktiven in der Serie „Vereinsmeierei“ vor.
Heute: Collegium musicum Potsdam e.V.. Die Fragen beantwortete Astrid Lamschik, Mitglied des Orchestervorstandes und Violinistin.
Was sollten Potsdamerinnen und Potsdamer über Ihren Verein wissen?
Das Sinfonieorchester Collegium musicum Potsdam feiert in diesem Jahr sein 80-jähriges Jubiläum. Es ist mit rund 80 Laien- und Profimusikern als gemeinnütziger Verein in den vergangenen Jahren zum größten Orchester der Landeshauptstadt Potsdam und zu einem der am umfangreichsten besetzten Orchester des Landes Brandenburg herangewachsen. Seit 16 Jahren lädt das Orchester zu seinem eigenen Festival „Klassik am Weberplatz“ nach Babelsberg ein und seit fünf Jahren zudem zu „Jazz am Anger“. Die Orchestermitglieder haben große Freude am Musizieren auf hohem Niveau.
Warum ist die Arbeit Ihres Vereins bedeutsam?
Bei „Klassik am Weberplatz“ kommen jährlich zwischen 3000 und 4000 Menschen in Babelsberg zusammen, für die dieses Festival ein etabliertes Kulturevent geworden ist. Sinfoniekonzerte im Nikolaisaal sowie Weihnachtskonzerte in der Friedrichkirche gehören zudem zu den regelmäßigen Aktivitäten des Orchesters. Darüber hinaus ist unser Verein natürlich für die Orchestermitglieder bedeutsam, hier kommen schließlich rund 80 Menschen jeden Alters zusammen und können sich als wertvollen und gehörten Teil einer Gruppe erleben.
Was ist Ihr größter Vereinserfolg?
Alle gelungenen Konzerte fühlen sich wie ein Erfolg an. Wenn es für uns spürbar wird, dass unsere Begeisterung auf das Publikum übergeht und alle ein beglückendes und erfüllendes Konzert erleben, dann ist die Freude besonders groß. Für mich persönlich war es die Wandeloper im Marmorpalais. Das war schon ein ungeheures Privileg, im Schloss spielen und die wunderbaren Sängerinnen begleiten zu dürfen.
Von welchem gemeinsamen Erlebnis spricht man in Ihrem Verein noch heute?
Über die Auswirkungen des Wetters auf Klassik am Weberplatz: Witzigerweise ist die Krise, also der Regen, oft auch eine Chance, etwas ganz anderes zu erleben als erwartet. Dass das Publikum einmal mehrere Stunden unter Regenschirmen auf uns gewartet hat, berührt uns sehr. Zurückblickend ist die Konzerttournee nach Slowenien mit Aufführungen von Orffs Carmina Burana ein unvergessliches Erlebnis.
Am 21. September ist Oberbürgermeisterwahl. Was wünschen Sie sich vom neuen Potsdamer Stadtoberhaupt?
Angesichts knapper finanzieller Mittel und steigender Preise wünschen wir uns weiterhin Unterstützung und die Entwicklung von Strategien zum Abfangen finanzieller Herausforderungen, die aus eigener Kraft des Vereins heraus nicht mehr zu stemmen sind.
Wie kann man Ihren Verein am besten unterstützen?
Man kann uns mit Spenden oder Sponsoring unterstützen und natürlich mit jedem Besuch unserer Konzerte.
Wo und wie kann man in Ihrem Verein mitmachen?
Wir proben dienstagabends in Babelsberg, vor Konzerten auch zeitintensiver. Am besten kurz auf der Website schauen oder per E-Mail erfragen, ob das Instrument, das man spielt, auch gerade benötigt wird. Ein Vorspiel gibt es nicht – ob man zusammenpasst, stellt sich in den ersten Proben heraus.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: