
© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN
Potsdam Vereine stellen sich vor: Kunstverein KunstHaus Potsdam e.V.: Regionale trifft internationale Kunst
Etwas versteckt hinter der Garde-Ulanen-Kaserne residiert der Verein im Ulanenweg und rückt regionale zusammen mit internationaler Kunst ins Rampenlicht.
Stand:
Vereine sorgen für gesellschaftlichen Zusammenhalt, prägen in ihrer Vielfalt das Gesicht einer Stadt. Vereine integrieren, sind ein Mittel gegen Einsamkeit und Anonymität. Sie fördern das Miteinander, das Wir. Um der Bedeutung von Vereinen auch in Potsdam gerecht zu werden, stellen die Potsdamer Neuesten Nachrichten (PNN) die Aktiven in der Serie „Vereinsmeierei“ vor.
Heute: Kunstverein KunstHaus Potsdam e.V. Die Fragen beantworteten Martin Gorholt, der Vorstandsvorsitzende des Vereins, und Sophia Pietryga, die Künstlerische Leiterin.
Was sollten Potsdamerinnen und Potsdamer über Ihren Verein wissen?
Der Kunstverein KunstHaus Potsdam wurde im Jahr 2002 von Künstlerinnen und Künstlern und Kunstinteressierten gegründet und ist seitdem als Ausstellungshaus im denkmalgeschützten Ensemble der Ulanenkaserne beheimatet. Kernarbeit des Kunstvereins ist das ganzjährige Ausstellungsprogramm, das regionale mit internationalen Kunstschaffenden verknüpft und ein vielfältiges aktuelles Programm an Gegenwartskunst zeigt. Mit über 330 Mitgliedern ist das KunstHaus der größte Kunstverein Brandenburgs.
Warum ist die Arbeit Ihres Vereins bedeutsam?
Die Arbeit des Vereins ist auf der einen Seite durch das Ausstellungsprogramm bedeutsam für die Stadt Potsdam, weil wir breit aufgestellt sind. Durch die Freiheit als Kunstverein, ohne den Verkaufsdruck einer Galerie oder die institutionellen Anforderungen eines großen Museums, können wir Ausstellungen zeigen, in denen Künstlerinnen und Künstler Experimente wagen, Positionen am Anfang ihrer Karriere sich etablieren oder thematisch anspruchsvolle Konzepte umgesetzt werden. Auf der anderen Seite ist der Verein Begegnungsort für viele Personen. Unter unseren Mitgliedern sind langjährige Beziehungen gewachsen, mit der Kunst und über diese hinaus. Für viele Personen ist der Besuch im KunstHaus Teil ihres alltäglichen Lebens in dieser Stadt, sie kommen teilweise jede Woche einmal vorbei, für ein kurzes Gespräch, um eine einzelne Arbeit noch einmal genauer anzuschauen, um andere Leute zu treffen. Dadurch, dass wir keinen Eintritt verlangen ist die Hürde, häufiger vorbeizukommen nicht hoch. Für unsere kunstschaffenden Mitglieder veranstalten wir regelmäßig Mitgliederausstellungen, um die Kunstproduktion der Region nach außen zu präsentieren.
Welches Vorurteil über Ihren Verein stimmt nicht?
Dass Alter gleichzusetzen ist mit Verschlossenheit vor Neuem. Wie in vielen Vereinen sind auch viele unserer Mitglieder älteren Semesters, was aber nicht bedeutet, dass sie nicht aufgeschlossen sind gegenüber junger Kunst und experimentellen Formaten. Unsere Vereinsstruktur verjüngt sich im übrigen sukzessive und der Austausch zwischen den Generationen ist sehr wertvoll. In den letzten Jahren haben wir Studentinnen der Kulturarbeit an der Fachhochschule Potsdam die Möglichkeit gegeben, in unseren Räumen Ausstellungen und Veranstaltungen zu organisieren.
Was ist Ihr größter Vereinserfolg?
Ein großer Erfolg war sicherlich die Installation der Skulptur im öffentlichen Raum „Balance mit sich“ von Hubertus von der Goltz auf dem Nauener Tor. Sie ist Mai letzten Jahres installiert worden und noch mindestens bis Mitte des nächsten Jahres dort zu sehen. Die Installation ist eine gelungene Verbindung historischer Baukultur mit zeitgenössischer Kunst. Das Nauener Tor mit der Figur zwischen den Türmen ist ein Blickfang und wird jeden Tag hunderte Mal fotografiert.
Von welchem gemeinsamen Erlebnis spricht man in Ihrem Verein noch heute?
Vom Besuch des damaligen Bundeskanzlers Olaf Scholz beim Sommerfest 2023. Mit viel Wertschätzung und großem Interesse ist er mit den Künstlerinnen und Künstlern ins Gespräch gekommen, hat Fragen beantwortet und vielleicht auch etwas Inspiration mitgenommen.
Am 21. September ist Oberbürgermeisterwahl. Was wünschen Sie sich vom neuen Potsdamer Stadtoberhaupt?
Eine große Zugewandtheit gegenüber den Künstlerinnen und Künstlern und der zeitgenössischen Kunst. Die Kunst ist so hilfreich bei der Auseinandersetzung mit dem Leben, der Wirklichkeit und ihren herausfordernden Momenten. Potsdam steht für Tradition aber auch für aktuelle Kultur und für Kreativwirtschaft. Wir wünschen uns regen Dialog und Austausch in dieser Stadt
Wie kann man Ihren Verein am besten unterstützen?
Indem Sie Mitglied werden! Für 60 Euro im Jahr unterstützen Sie die Vereins- und Ausstellungstätigkeiten, werden zu zahlreichen Veranstaltungen, Ausstellungsbesuchen, Ausflügen und vielem mehr eingeladen.
Wo und wie kann man in Ihrem Verein mitmachen?
Man kann während unserer Öffnungszeiten vorbeikommen, Mittwoch bis Sonntag, jeweils von 12 bis 17 Uhr, Veranstaltungen und Ausstellungseröffnungen besuchen und/oder Mitglied werden oder als Einstieg den Newsletter abonnieren. Alle Informationen dazu bekommen Sie unter kvkhpotsdam.de oder vor Ort.
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