Prozess am Amtsgericht Potsdam: Vergewaltigung verhindert

Ein 47-jähriger Potsdamer pakistanischer Herkunft steht seit gestern wegen versuchter Vergewaltigung vor dem Potsdamer Amtsgericht. Laut Anklage habe er am 19. Dezember 2013 eine Besucherin des Obdachlosenheims, in dem er wohnte, in sein Zimmer gezerrt und versucht, sie zu vergewaltigen. Dies konnte jedoch durch Eingreifen von Bewohnern des Heims verhindert werden. Die damals 24-jährige Frau aus Polen erlitt Hämatome am Hals und am Oberschenkel.

Die Geschädigte, die mittlerweile nicht mehr in Potsdam wohnt, war bei der Verhandlung nicht anwesend. Ihre Aussage wurde verlesen. Laut dieser habe sie am besagten Abend ihren Verlobten in dem Obdachlosenheim am Lerchensteig besuchen wollen. Den mutmaßlichen Täter Ansar B. hatte sie zuvor nur einmal flüchtig an einer Bushaltestelle gesehen.

Die Frau wehrte sich und schrie

Als sie durch den Flur des Heims ging, sah sie eine Tür einen Spalt offen stehen. Ansar B. kam aus dem Zimmer, packte sie am Arm und zog sie hinein. Er stieß sie aufs Bett, hielt sie an den Händen fest und entkleidete sie. Mit entblößtem Geschlechtsteil legte er sich auf die Frau, die sich jedoch wehrte und um Hilfe schrie.

Ein Nachbar hörte die Hilferufe, drang zusammen mit einem Wachmann in das Zimmer ein und konnte Ansar B. zum Aufhören bewegen. Die Geschädigte war völlig aufgelöst und wurde ärztlich versorgt. Ob es zum Geschlechtsverkehr gekommen war, daran konnte sie sich nicht erinnern, da sie zum Tatzeitpunkt angetrunken war.

Auch Ansar B. hatte getrunken: Laut Polizei hatte er damals 1,9 Promille, konnte aber trotzdem allen Ausführungen der eingesetzten Polizisten folgen. Er sei ruhig gewesen und habe sich abführen lassen.

Dem Angeklagten drohen mindestens sechs Monate Haft. Das Urteil erfolgt frühestens am 27. April.