Debatte um laschen Baumschutz in Potsdam: Verordnung wird öffentlich ausgelegt
Die Verwaltung möchte gern die Regeln für das Fällen von Bäumen lockern. Die Fraktion Die Andere ruft zum Protest dagegen auf.
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Potsdam - Trotz eines Kompromisses einer Mehrheit in der Stadtpolitik zu lascheren Baumschutzregeln ruft die Fraktion Die Andere die Bürger zum Protest auf. Dazu hat die Fraktion im sozialen Netzwerk „Facebook“ einen Musterbrief veröffentlicht, mit dem Potsdamer gegen „die Aushöhlung der Schutzstandards für die Potsdamer Bäume“ protestieren können. Wie berichtet hatte die Stadtpolitik der Bauverwaltung bereits Zugeständnisse in Sachen Baumschutz abgerungen.
So sollen Bäume künftig erst ab einem Stammumfang von 45 Zentimetern geschützt sein – bisher waren es 30, geplant waren eigentlich 60 Zentimeter (PNN berichteten). Doch diese Änderung ist aus Sicht der Fraktion Die Andere unzureichend, zumal auch Ausnahmeregelungen bestünden. Bis zum 17. Januar könnten die Potsdamer sich noch zu den neuen Regeln äußern, diese sind im Rathaus gerade erneut öffentlich ausgelegt worden.
Der CDU/ANW-Fraktionsvize Klaus Rietz ruft dabei auch Unterstützer der neuen Regeln auf, sich zu äußern. „Ansonsten entsteht wieder der Eindruck, dass die Mehrheit der Potsdamer für eine Verschärfung des Entwurfs ist“, schreibt Rietz in einem Beitrag für die Fraktionszeitung „Sichtachse“. In der Debatte werde immer wieder unterstellt, dass Grundstücksbesitzer nur darauf warten, möglichst viele Bäume fällen zu können. Rietz beklagte eine Entmündigung der Grundstückseigentümer und erklärte: „Jeder Baum, der gegebenenfalls nach Jahren wieder gefällt wird, ist besser als ein Baum, der wegen einer restriktiven Baumschutzverordnung gar nicht erst gepflanzt wird.“
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