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Von Jana Haase: Vorbildwirkung

Hilfe für Krebspatienten: Heute vor 15 Jahren wurde die Lago gegründet

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Es begann in einem „Zimmerchen“ bei der AOK in Teltow. Mittlerweile hat die Landesarbeitsgemeinschaft Onkologische Versorgung Brandenburg e.V. (Lago) ihren Sitz in der großzügigen Villa der Kassenärztlichen Vereinigung in der Gregor-Mendel-Straße 10/11. Heute feiert der Verein zur Verbesserung der Versorgung Krebskranker sein 15-jähriges Bestehen mit einem großen Empfang im Brandenburgsaal der Staatskanzlei.

„Wir haben hier alle das Gefühl, wir tun etwas Sinnvolles“, sagt Gudrun Thielking-Wagner rückblickend. Die Soziologin und Gesundheitswissenschaftlerin ist Geschäftsführerin des gemeinnützigen Vereins. Was 1993 als engagiertes Projekt auf Initiative der damaligen Sozialministerin Regine Hildebrandt in Teltow anfing, hat heute bundesweit Vorbildwirkung: Unter dem Dach der Lago treffen sich regelmäßig 39 Institutionen – von Pflegeeinrichtungen über Patientenverbände, Stiftungen und Krankenkassen bis hin zu Reha-Kliniken. „Das gibt es in dieser Form nur in Brandenburg“, sagt Thielking-Wagner, die seit 1995 bei der Lago arbeitet.

In dieser Zeit hat der Verein mit jetzt vier festen Mitarbeitern und einigen ehrenamtlichen Helfern unter anderem dazu beigetragen, dass die Krebspatienten am Potsdamer Bergmann-Klinikum und am Klinikum in Frankfurt (Oder) speziell psychologisch betreut werden, erklärt die Lago-Chefin. Diese Versorgung sei nach der Wende zunächst abgewickelt worden. Die Lago konnte sich jedoch für die Schaffung neuer Stellen an beiden Kliniken einsetzen: „Das lief zunächst über vier Jahre als Projekt der Krebshilfe“, berichtet Thielking-Wagner. Nach Auslaufen des Projektes seien die Mitarbeiter übernommen worden.

Außerdem unterstützt die Lago die onkologischen Zentren Brandenburgs bei der Fortführung des Krebsregisters. Ein weiteres Projekt ist das Qualitätssiegel für ambulante onkologische Pflegedienste, das die Lago 2005 eingeführt hat: Bereits 18 Pflegedienste hätten sich seitdem zertifizieren lassen – sieben sind aktuell in der Prüfung, erklärt Lago-Chefin Thielking-Wagner: „Es gab sogar schon eine Anfrage aus Niedersachsen.“ Für das Qualitätssiegel ist die Lago auch für den Innovationspreis Pflege des Brandenburgischen Gesundheitsministeriums nominiert. Am 5. November findet die Preisverleihung statt.

Zur täglichen Arbeit des Lago-Teams gehört die Organisation von Info-Kampagnen und Vortragsveranstaltungen – etwa über die Impfung gegen die Humanen Papillomviren, die Gebärmutterhalskrebs auslösen können. Auch die Einwerbung von Spendenmitteln ist wichtig: Denn die Lago wird nur zu 60 Prozent aus Landesmitteln finanziert. Seit 2003 organisiert die Lago gemeinsam mit dem Hospiz- und Palliativberatungsdienst die Potsdamer Hospiz-Tage. Auch Weiterbildungs-Seminare für Ärzte und Krankenpfleger stehen regelmäßig auf dem Programm. In einer Reihe von kostenlosen Veröffentlichungen können sich Krebspatienten und Angehörige umfassend verschiedene Krebsformen informieren.

Spendenkonto der LAGO Brandenburg: Kontonummer 350 3000 320 bei der Mittelbrandenburgischen Sparkasse Potsdam, BLZ 160 500 00. Mehr Informationen im Internet unter: www.lago-brandenburg.de

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