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Dicht bebaut. Knapp 36 Quadratmeter Wohnfläche kommen rechnerisch auf einen Potsdamer. Die Zahl stagniert seit Jahren. Dabei werden gemessen am Bestand in Potsdam die sechstmeisten Wohnungen aller Kreise und kreisfreien Städte gebaut.

©  Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Vorstoß ohne Chance

Baudezernent fordert vom Land mehr Hilfe beim Wohnungsbau – vergeblich

Potsdam fordert vom Land größere Unterstützung, um dem Mangel an preisgünstigem Wohnraum zu begegnen. Von den 40 Millionen Euro, die das Land Brandenburg in diesem Jahr für den sozialen Wohnungsbau ausgeben wolle, benötigt die Landeshauptstadt einen großen Teil, so Potsdams Baubeigeordneter Matthias Klipp (Grüne) am Donnerstag. „Wir könnten auch 80 Millionen Euro für den Wohnungsbau gebrauchen“, sagte Klipp.

Doch mit größerer Hilfe von der Landesregierung ist nicht zu rechnen: „Wir können kein spezielles Programm für Potsdam auflegen“, sagte Lothar Wiegand, Sprecher des brandenburgischen Infrastrukturministeriums, auf PNN-Anfrage. Für die Neubauförderung fehle schlicht das Geld. Die 40 Millionen, die hauptsächlich aus Entflechtungsmitteln stammen, seien für das ganze Land vorgesehen, so Wiegand. Der Sprecher sagte, auch andere Kommunen – insbesondere im Berliner Umland – hätten Bedarf.

Abgesehen davon tue das Land mit der Unterstützung von Belegungsbindungen durch zinsverbilligte Kredite bereits etwas, um das Angebot an preisgünstigen Wohnungen zu unterstützen, so der Ministeriumssprecher. Das hatte auch Klipp am Donnerstag bei der Präsentation des überarbeiteten Stadtentwicklungskonzepts Wohnen eingeräumt. 2012 hatte das Land Brandenburg mit Potsdam und ihrem kommunalen Wohnungsunternehmen Pro Potsdam vereinbart, innerhalb von vier Jahren etwa 1200 mietpreisgebundene Wohnungen für einkommensschwache Potsdamer zur Verfügung zu stellen.

Auch nicht zufrieden ist der Potsdamer Baubeigeordnete mit der benachbarten Bundeshauptstadt: Berlin müsse mehr tun, um mit Wohnungsneubau den Markt in der Region zu entlasten, so Klipp. Positiv sei die Zusammenarbeit im Fall Krampnitz gewesen. Ohne die Berliner Hilfe in der gemeinsamen Landesplanung wäre das Entwicklungsgebiet nicht möglich gewesen, hieß es. 3800 Menschen sollen dort unterkommen, teils in sanierten Kasernengebäuden aus den 1930er-Jahren, teils in neu gebauten Einfamilienhäusern.

Krampnitz gehört zu den sogenannten Potenzialflächen, auf denen bis zu 16 000 Wohnungen entstehen können. Weiteres Potenzial gibt es in Bornstedt, Bornim, Golm, Eiche und am Hauptbahnhof. Für 8000 neue Wohnungen besteht dem Konzept zufolge bereits Baurecht. mar

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