Landeshauptstadt: Wasserplan überarbeiten
Potsdamer Behörde muss Entwässerungskonzept überarbeiten / Grünen warnen vor Umweltgefahren
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Gross Glienicke - Die Untere Wasserbehörde der Landeshauptstadt Potsdam muss nacharbeiten: Wie Jens-Uwe Schade vom Brandenburger Landesumweltministeriums jetzt den PNN bestätigte, soll das Straßenentwässerungskonzept für Groß Glienicke „in Kürze“ neu vorgelegt werden. Zudem teile das Ministerium die Kritik des Landesumweltamts an dem bisherigen Konzept, so der Pressesprecher.
Das Amt hatte jüngst die bisherigen Pläne als „ökologisch kaum vertretbar“ gerügt. Das so bemängelte Konzept sieht vor, im Ortsteil anfallendes Regenwasser vorrangig in den Glienicker See zu leiten – was das Amt aus Umweltschutzgründen beanstandet. So würden Schwermetalle, Keime und organische Schadstoffe von Straßen mit dem abgeleiteten Regen in den See gelangen. Als Folge würden immer mehr Algen das Wasser eintrüben, selbst ein Fischsterben sei nicht ausgeschlossen. Dagegen seien Alternativen zur Ableitung von Regen in den Groß Glienicker See nicht „überzeugend“ oder gar nicht geprüft worden – etwa die Schaffung von mehr Flächen, durch die Regenwasser versickern kann (PNN berichteten). Das kritisierte Konzept wurde im November 2007 vom Ortsbeirat Groß Glienicke mit Mehrheit beschlossen.
Die Initiative des Ministeriums ist offenbar auch ein Ergebnis des Engagements des Grünen-Ortsbeiratmitglieds Andreas Menzel. Dieser hatte das Konzept immer wieder kritisiert und vor möglichen Umweltgefahren gewarnt. Gestern forderte er die Neubearbeitung des strittigen Konzepts von einem mit Versickerungsfragen versierten Büros: „Ziel muss es sein, von Einleitungen in den Groß Glienicker See grundsätzlich abzusehen.“ Zudem sagte Menzel, dass er sich vorstellen könne, den Groß Glienicker See als länderübergreifendes Projekt von Berlin und Brandenburg zu etablieren und damit die Wasserqualität zu verbessern: „Sicher sind dafür Fördergelder möglich.“ Einen Partner für das Vorhaben habe er mit der Alternativen Liste aus Berlin-Spandau gewonnen. Bis 2015 könne dasWasser im See die Qualität des Stechlinsees erreichen. Henri Kramer
Am morgigen Dienstag, dem 29. April um 19.30 Uhr findet in der Aula der Grundschule von Groß Glienicke eine Bürgerversammlung statt. Darin sollen Interessierte Informationen über mögliche Entwicklungen am westlichen Seeufer des Groß Glienicker Sees erhalten.
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