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Zukunft der Fachhochschule: Wege in der Mitte

Stadt und Land verhandeln über die Zukunft der Fachhochschule und des Rechenzentrums. Baubeginn für den Uferweg an der Alten Fahrt im Frühjahr 2015 sein.

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Potsdam - Die Neugestaltung der Potsdamer Innenstadt könnte schneller gehen als zuletzt gedacht. Ein Auszug der Fachhochschule (FH) aus dem Gebäude am Alten Markt sei im Jahr 2016 möglich, wie Potsdams Baubeigeordneter Matthias Klipp (Grüne) am Montagnachmittag vor Pressevertretern mitteilte – unter günstigen Umständen sogar schon im kommenden Jahr. Bisher hieß es, dass die FH das marode Gebäude noch bis Ende 2017 benötigt, weil erst dann Ersatz auf dem Campus in der Pappelallee zur Verfügung stehen werde.

Am heutigen Dienstag soll es dazu ein weiteres Gespräch von Vertretern der Stadtverwaltung und der Landesregierung geben. Eine Bestätigung der Landesregierung und Details zu den möglichen Hintergründen waren am Montag nicht zu erhalten – allerdings auch kein Dementi. Zuletzt hieß es, Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) wolle sich direkt an Brandenburgs Ministerpräsidenten Dietmar Woidke (SPD) wenden. Der Auszug des Fachhochschule hatte sich mehrfach verzögert. Ursprünglich hieß es, das Gebäude solle 2012 abgerissen werden. Dann wurde der Termin auf 2013 verschoben, später wurde 2015 anvisiert, zuletzt 2017. Allerdings hat das Land noch einen Vertrag über die Nutzung des Gebäudes bis 2018 mit dem stadteigenen Sanierungsträger. Die Stadt ist allerdings der Ansicht, dass für die wenigen Fachbereiche, die noch in dem Komplex aus den 1970er-Jahren untergebracht sind, keine vollständige Infrastruktur vorgehalten werden muss. Derzeit beherbergt das Gebäude am Alten Markt noch etwa ein Viertel der Studenten, nämlich die Studiengänge Sozialwesen und Informationswissenschaften mit knapp 700 beziehungsweise gut 1000 Studenten.

Hintergrund der Auseinandersetzung ist, dass die Stadt das Hochschulgebäude im Zuge der Wiederherstellung der historischen Innenstadt gern abreißen lassen will. Statt des Komplexes sollen dort mehrere kleine Häuser entstehen, die sich am historischen Vorbild der Innenstadt orientieren. Ähnlich ist die Situation an der Plantage. Dort steht das Rechenzentrum des Landes den Plänen der Stadt zum Wiederaufbau des Langen Stalls im Weg. Auch darüber soll am heutigen Dienstag gesprochen werden.

An anderer Stelle wird die Gestaltung der Innenstadt konkreter. Bereits im kommenden Frühjahr soll der Bau der Uferpromenade an der Alten Fahrt beginnen. Seit dem gestrigen Montag sind neben dem Siegerentwurf des Berliner Architektenbüros Sinai auch 14 weitere Entwürfe der Teilnehmer des Realisierungswettbewerbs im Rathaus zu sehen. „Der Entwurf mit seiner großen Freitreppe, der Gestaltung der Promenade und dem Gartenplatz integriert am besten die Räumlichkeit der Uferlandschaft in Potsdam“, so Klipp. Ende 2015 oder Anfang 2016 soll die eigentliche 180 Meter lange Promenade und der Otto-Braun-Platz an der Langen Brücke fertig sein. Die hintere – nun Brauerplatz genannte – Freifläche könne erst gestaltet werden, wenn die Bauarbeiten auf den Grundstücken Brauerstraße 4 bis 6 beendet sind. „Das ist die Visitenkarte der Stadt“, sagte Klipp über die Uferpromenade neben dem derzeit im Bau befindlichen Palais Barberini. Außerdem werde damit der Uferweg entlang der Havel vervollständigt, so Klipp.

Die Promenade an der Alten Fahrt soll im Schnitt sieben Meter breit sein und mit hochwertigem Kleinsteinpflaster befestigt werden. Entlang des Ufers zieht sich eine einen Meter breite Uferkante aus Granit als Sitzgelegenheit. Der Otto-Braun-Platz selbst wird von der Kastanie in der Platzmitte dominiert. Insgesamt soll dieser Uferabschnitt inklusive Planungskosten etwa 1,25 Millionen Euro kosten. 

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