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Wegen Ministeramt: Daniel Keller verlässt das Potsdamer Stadtparlament
Der mächtige SPD-Mann räumt nach neun Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit seinen Posten. Die Nachrückerin steht schon fest.
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Der Potsdamer SPD-Politiker Daniel Keller, der Brandenburgs neuer Wirtschaftsminister werden soll, legt deswegen sein Mandat als Stadtverordneter nieder. Das bestätigte Keller am Wochenende auf Anfrage dieser Zeitung. „Die erfolgreiche Wahl des Ministerpräsidenten am Mittwoch vorausgesetzt, werde ich mein Mandat zum 31. Dezember abgeben.“
Keller war seit 2015 in der Stadtverordnetenversammlung vertreten, zwischenzeitlich auch als Fraktionschef. Er gilt als Gegner der Politik seines Parteifreunds, Oberbürgermeister Mike Schubert, und auch als einer der Drahtzieher, die 2023 für die Entmachtung der damaligen SPD-Fraktionsspitze sorgten, was zu innerparteilichen Verwerfungen führte.
Seine Nachrückerin steht schon fest. Es handelt sich um Kora Gouré Bi, sie ist die SPD-Ortsvereinsvorsitzende in Stern, Drewitz und Kirchsteigfeld. Die Seniorin hat sich lange in der Entwicklungshilfe für Afrika engagiert und war bei der Kommunalwahl als eine der Spitzenkandidaten für die SPD angetreten. Sie ist die Schwester der früheren SPD-Stadtverordneten Babette Reimers.
Daniel Keller hatte bei der Landtagswahl 2019 im Wahlkreis 22 mit den Plattenbaukiezen im Potsdamer Süden das Direktmandat überraschend gegen den damals noch bei den Linken aktiven und als Polit-Urgestein geltenden Hans-Jürgen Scharfenberg erringen können.
Seit Herbst 2021 ist Keller Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion. Bei der Landtagswahl 2024 konnte er das Direktmandat mit 42,8 Prozent der Erststimmen deutlich verteidigen. Nach eigenen Angaben schloss er dieses Jahr ein Fernstudium in Politikwissenschaft, Verwaltungswissenschaft und Soziologie mit dem Bachelor ab.
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