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Sport: Weltcup-Empfehlung quer durch Potsdam

4. Schlössermarathon fand neuen Teilnehmerrekord / „Heimsieg“ im Halbmarathon durch Peter Könnicke

Stand:

Holger Rupprecht staunte gestern nicht schlecht. „So viele Läufer, das ist toll“, sage Brandenburgs Sport-Minister anerkennend, während sich 2063 Männer und 676 Frauen beim Start im Potsdamer Luftschiffhafen fünf Minuten lang an ihm vorbei auf einen reizvollen Kurs quer durch die Stadt begaben. Mit 2739 Teilnehmern erlebte der 4. Potsdamder Voswinkel-adidas-Schlössermarathon einen neuen Rekord.

Beim Start schon weit vorn eingeordnet hatte sich Sven Kersten vom SCC Berlin, der nach 2:40:22 Stunden auch der Marathon-Sieger wurde. „Ich bin das Rennen sehr vorsichtig angegangen, denn ich hatte Angst, unterwegs einzubrechen“, erzählte der 28-Jährige, der den Schlössermarathon erstmals und nicht nur aus Vergnügen lief. „Ich gehöre seit zwei Jahren zum Nationalteam Ultra-Marathon, konnte die diesjährigen Deutschen Meisterschaften in Kienbaum nicht mitlaufen und musste beim heutigen Marathon einen Leistungsnachweis bringen, um mich für den 100-Kilometer-Weltcup im Herbst in den Niederlanden zu empfehlen“, erzählte der Hausmeister einer Berliner Wohnungsbaugesellschaft, der den Kurs durch Potsdam lobte: „Die Strecke ist flach, aber kurvenreich, durch verschiedenen Straßenbelag anspruchsvoll und von den Sehenswürdigkeiten her sehr attraktiv.“ Rund zwei Kilometer vorm Ziel zog Kersten am bis dato führenden Ingo Nötzel (LLG Luckenwalde/2:42:20) vorbei. Der wurde Zweiter vor Thomas Kunze (SC DHfK Leipzig/2:46:38) und war im Ziel trotzdem enttäuscht. „Die Strecke war schwerer als erwartet, ich hatte sie wohl ein bisschen unterschätzt“, gestand Nötzel. „Als ich kurz vorm Ziel noch überholt wurde, war die Moral weg.“ Schnellster Potsdamer über die Marathonstrecke war Oliver Müller vom Potsdamer Laufclub in 2:48:16 Stunden.

Bei den Frauen wurde Karsta Parsiegla bereits zum dritten Mal in Potsdam als Marathon-Siegerin gefeiert. 2006 Zweite des Halbmarathon, ließ die 44-jährige Teltowerin im Dress des SC Charlottenburg nun ihren Erfolgen von 2004 und 2005 den erneuten Triumph über die 42,195 Kilometer – durch den Park Babelsberg und den Neuen Garten, vorbei an Russischer Kolonie, Schloss Sanssouci, Orangerie und Neuem Palais – folgen. „Ich wusste schon nach dem halben Rennen, dass ich es wieder schaffen kann“, erzählte die Geologin, die in 3:11:07 Stunden vor der 22-jährigen Eisenhüttenstädterin Corin- na Baum (FÖG Sport Uni Bielefeld/ 3:26:41) und Margot Stefaniak (München/3:27:53) gewann.

Als erster Sieger des gestrigen Tages im Luftschiffhafen wurde zuvor Peter Könnicke bejubelt; der 37-jährige Redakteur der Potsdamer Neuesten Nachrichten gewann den Halbmarathon in 1:15:59 Stunden vor Sascha Sczepek (Regensburg/ 1:16:17) und Ronald Hampe (MSV Neuruppin/1:16:30). In der Forststraße setzte sich der für JK-running Berlin gestartete Potsdamer aus einer vierköpfigen Spitzengruppe ab. „Ich wusste nicht genau, was ich im Endspurt kann, und habe auf den letzten zwei Kilometern nochmal alles gegeben“, berichtete Könnicke, bis Mitte der 90er Jahre aktiver 5000- und 10 000-Meter-Läufer und 1993 Dritter der Deutschen Cross-Meisterschaften, der gestern für den einzigen Potsdamer „Heimsieg“ sorgte.

Bei den Frauen triumphierte über die 21,5 Kilometer Antje Möller vom ASV Duisburg einen Tag nach ihrem 38. Geburtstag in 1:25:40 h deutlich vor Lorraine Petula Kerry McCarthy (Berlin/1:3216) und Ursula von Knobloch (SCC Berlin/1:32:38). Während Möller eine Berliner Sightseeing-Tour zum kurzen Abstecher nach Potsdam nutzte, ist die in Berlin lebende Engländerin McCarthy Stammgast des Schlössermarathons. „Vor zwei Jahren war ich Erste, im letzten Jahr Dritte, jetzt bin ich Zweite – ich bin hap- py“, strahlte die 43-Jährige aus Newcastle.

Happy war auch Anne Pichler, die Org.-Chefin des Schlössermarathons: „Mit so vielen Teilnehmern hatten wir nicht gerechnet“, strahlte sie.

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