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CHRONIK: Wohnungsbau auf Straßenbahn-Trasse

Filmpark präsentierte Baupläne: 50 Mieteinheiten in Zweigeschossern an der Sandscholle geplant

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Babelsberg – 50 neue Wohnungen, ein Betriebskindergarten, eine Erweiterung des Filmparks und eine Mensa: der Bauboom hält in Babelsberg Einzug – zumindest nach Vorstellungen des Filmpark-Geschäftsführer Friedhelm Schatz, der gestern Abend bei einem Rundgang mit SPD-Wahlkandidaten seine Pläne zur Entwicklung des Filmpark–Areals vorstellte. Damit soll vor allem die einst für die Straßenbahn freigehaltene Trasse an der Sandscholle bebaut werden.

Neu sind die rund 50 Mietwohnungen in Zweigeschossern im mittelpreisigen Segment, die Schatz zwischen Stahnsdorfer und Emil-Jannings-Straße errichten lassen will. „Ich glaube aber nicht, dass wir als Filmpark auch noch ins Immobiliengeschäft einsteigen werden“, so Schatz, dem am liebsten eine Erbbau-Regelung für das Projekt vorschwebt.

Anders beim Betriebskindergarten, der nach Schatz im vorderen Bereich zur Großbeerenstraße hin – auf der derzeit Ausweichparkplätze sind – angesiedelt werden soll. Den Bau will Schatz selbst finanzieren, jedoch dann die Einrichtung in freie Trägerschaft geben. Erste Gespräche mit „in Potsdam tätigen Trägern gab es schon.“ Die Einrichtung soll 100 bis 120 Plätze haben, und „sieben Tage in der Woche, 24 Stunden offen sein“, so Schatz. Zweite Bedingung: „Es soll ein Themen-Kindergarten werden.“

Für den Kindergarten hofft Schatz auf einen beschleunigten Bebauungsplan. Denn erst einmal muss die Fläche umgewidmet werden. Im derzeitigen B-Plan wird noch mit der Straßenbahn durch Babelsberg gearbeitet. SPD-Stadtvorsitzender Mike Schubert sicherte Schatz zu, sich für eine beschleunigte Planung für das gesamte Gelände in der Verwaltung einzusetzen. Möglich sei eine Grundsatzentscheidung in einem der kommenden Hauptausschüsse, „so dass wir in der ersten Stadtverordnetenversammlung nach der Kommunalwahl entscheiden“, so Schubert. Dann, so Schatz, könne Ende 2009 der Kindergarten stehen.

Zwischen Kindergarten und Wohnbebauung will Schatz überdies seinen Filmpark erweitern. Doch sollen auf das Gebiet wegen der angrenzenden Wohngrundstücke nur Innenattraktionen kommen. „Ich könnte mir gut ein neues Domizil für das Sandmännchen vorstellen.“

Fest eingeplant ist hingegen der Bau einer Mensa, die zwischen HFF-Gebäude und einstigem Kopierwerk auf dem Studio-Gelände errichtet werden soll. 200 Plätze für Studenten und Studiomitarbeiter soll die Kantine bekommen, ferner im Obergeschoss Räume für weitere 200 Personen, die dann vor allem für Gäste und Empfänge genutzt werden sollen. 2,2 Millionen Euro investiert der Filmpark in den Bau, Schatz sprach von „einer Art Öffentlich-Privater Partnerschaft“, weil auch die HFF in den Mensabau involviert ist. Darüber hinaus versprach Schatz, dass auch ein kleiner Supermarkt wieder auf dem Studio-Gelände Einzug halten werde.

Mit einem Blick – dem ersten öffentlichen überhaupt – in die neue Metropolis Halle endete der Rundgang mit dem Filmpark-Geschäftsführer. Das 3000 Quadratmeter-Objekt wird am 10. Oktober eröffnet. Über das Programm hüllt sich Schatz noch in Schweigen: Fest steht, dass die Rewe-Touristica-Gruppe mit der Präsentation seiner neuesten Reisekataloge die erste Fremdveranstaltung sein wird.

Als Studiotours 1993 gegründet, entwickelte sich der Filmpark Babelsberg schnell zu einer der wichtigsten Touristenattraktionen. Stuntshow und originale Filmkulissen lockten: 1999 kamen knapp 600 000 Besucher in einer Saison. Erstes Großbauprojekt war die Open-Air-Bühne Vulkan, die 1999 für etwa dreieinhalb Millionen Euro errichtet wurde. Ein weiterer Besuchermagnet ist das 1,25 Millionen Euro teure Showscan- Actionkino, das ein 4D-Erlebnis möglich macht.

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