Kultur: Als erstes „Ein Turm für Albert Einstein“
2004 kamen ins Haus der brandenburgisch-preußischen Geschichte 45000 Besucher / Museumsführer erschienen
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2004 kamen ins Haus der brandenburgisch-preußischen Geschichte 45000 Besucher / Museumsführer erschienen Vor einem Jahr und zwei Monaten wurde das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte (HBPG) im Kutschstall am Neuen Markt offiziell mit der Dauerausstellung „Land und Leute – Geschichten aus Brandenburg“ eröffnet. In ihr wurden 2004 rund 45000 Besucher gezählt. Kulturministerin Johanna Wanka und der geschäftsführende Direktor des Hauses, Gert Streidt, werteten diese Zahl als positiv. Insgesamt waren sie während der gestrigen Jahrespressekonferenz des HBPG mit der Arbeit des ersten Jahres recht zufrieden. Streit machte mit dem Begleiter durch die Ständige Ausstellung „Land und Leute“ bekannt. Der schmale Band für 6.50 Euro, der als Compact Führer im Prestel Verlag München herausgekommen ist, hält umfangreiches Informationsmaterial bereit (Konzeption und Redaktion: Gudrun Raff) – ein guter Wegweiser durch die neun Bereiche der Ausstellung, die 900 Jahre brandenburgisch-preußische Geschichte beleuchten. Auch zur Nacharbeit des Gesehenen eignet sich das Buch trefflich. Erhältlich ist es im Museumsshop im Kutschstall. Die erste Sonderausstellung 2005 wird anlässlich des Einsteinjahres veranstaltet und am 19. März eröffnet: „Ein Turm für Albert Einstein. Potsdam, das Licht und die Erforschung des Himmels“. Der Kurator, Prof. Hans Wilderotter, betonte, dass man mit ihr Freude an der Wissenschaft wecken möchte. Der Einsteinturm auf dem Telegraphenberg mit seiner spannenden architektonischen und wissenschaftlichen Geschichte steht im Zentrum der Ausstellung. Das berühmte Bauwerk Erich Mendelsohns konnte nur durch private Spenden finanziert werden. Auch über das sensible und immer wieder aktuelle Thema Wissenschaft und Politik wollen die Ausstellungsmacher reflektieren. Dem Direktor der Berliner Sternwarte und Gründer der URANIA, Wilhelm Foerster, ist ebenfalls ein Kapitel gewidmet. Foerster lebte die letzten zwanzig Jahre seines Lebens bei seinem Sohn, dem Staudengärtner Karl Foerster, in Bornim. Natürlich kommen auch heutige astrophysikalische Wissenschaftseinrichtungen der Landeshauptstadt zu Wort. Gert Streidt berichtete, dass die im vergangenen Jahr abgeschlossene Kooperationsvereinbarung zwischen dem HBPG und dem Kulturzentrum Zamek in Posen mit der Weihnachtsausstellung bereits Früchte getragen hat. Eine enge Zusammenarbeit haben ebenfalls die Einrichtung im Kutschstall und „Kulturland Brandenburg“ e.V. verabredet. So wird es Mitte September zum Themenjahr von Kulturland „Der Himmel auf Erden. 1000 Jahre Christentum in Brandenburg“ eine große Begleitausstellung geben. Im Mittelpunkt von „Gott in Brandenburg. Tausend Jahre christliche Kulturprägung“steht die Frage, welche Spuren das Christentum bis heute – vor allem Alltag – hinterlassen hat. Für viele Museen des Landes bedeutet die Einrichtung im Kutschstall auch ein Schaufenster, in denen sie ihre Sammlungen einer größeren Öffentlichkeit präsentieren können. Im vergangenen Jahr waren mit Königliche Visionen. Potsdam – eine Stadt in der Mitte Europas“, „Schön und nützlich, Aus Brandenburgs Kloster-, Schloss- und Küchengärten“ sowie „Zwischen Himmel und Erde. Landschaftsbilder aus der DDR“ unter anderen das Potsdam-Museum, die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg und das Kunstarchiv Beeskow vertreten. Schwerpunkt ist und bleibt die museumspädagogische Arbeit, die von jungen Leuten aus dem ganzen Land rege angenommen wird. So fand die von verschiedenen Geldinstitutionen geförderte Aktion „30 Schulbusse in den Kutschstall“ großen Anklang. Auch 2005 will man eine Neuauflage dieses Projekts anstreben. Die Mitarbeiter des HBPG bereiten gegenwärtig die 1. Potsdamer Geschichtsbörse vor, die am kommenden Sonntag, 20. Februar, von 11 bis 18 Uhr im Kutschstall stattfindet. 24 Vereine und Verlage stellen sich mit ihren Aktivitäten und Veröffentlichungen vor. Dazu gibt es ein Veranstaltungsangebot mit Vorträgen, Videovorführung, Buchpräsentation und multimediale Stadtrundfahrten durch Potsdams Innenstadt. Klaus Büstrin
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