Wilhelm Neufeldt gestern verabschiedet Im Nikolaisaal wurde gestern Nachmittag Dr. Wilhelm Neufeldt in den Ruhestand verabschiedet. Ein passender Ort für die Feier, denn der Abteilungsleiter Kultur beim Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur hat sich intensiv für den Wiederaufbau des Konzerthauses eingesetzt. Fünfzehn Jahre lang war Wilhelm Neufeldt von Amts wegen für die Kultur in Brandenburg tätig. Er hat seinen Dienst immer aus einer leidenschaftlichen Liebe zur Kultur und Kunst heraus verstanden - er wollte ihr einfach dienen. Er wusste natürlich auch, wenn man in leitender Stellung ist, werden manche Entscheidungen nicht von allen Zeitgenossen unbedingt geliebt. Wilhelm Neufeldt hat aber immer zugehört, hat Ratschläge oder Hinweise gern angenommen. Und man konnte sicher sein, dass er ebenfalls welche parat hielt. Vor 65 Jahren wurde Neufeldt im Ostpreußischen geboren. Der Krieg machte natürlich auch vor ihm und seiner Familie nicht Halt. Sie mussten ihre Heimat verlassen und Richtung Westen ziehen. Nach einer Tuchmacherlehre und einem Jurastudium in Berlin, Freiburg und Paris ging er schon relativ frühzeitig in die Politik. Er war im Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft in Bonn tätig, Botschaftsrat bei der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik in Ost-Berlin und anschließend bei der UNESCO in Paris. 1990 kam Wilhelm Neufeldt nach Potsdam. Er war maßgeblich am Aufbau des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur beteiligt. Man übertrug ihm die Leitung der Kulturabteilung. Unter vier Ministern hat er hier im Brandenburgischen seinen Dienst versehen: Hinrich Enderlein, Steffen Reiche, Wolfgang Hackel und nun Johanna Wanka. Viele glanzvolle kulturelle Höhepunkte hat Neufeldt gestalten und erleben dürfen. Beispielsweise die Gründung der Musikakademie Rheinsberg, der Bau neuer Theater und Kulturstätten – so das Kulturforum in Frankfurt an der Oder – die Rettung des Deutschen Filmorchesters Babelsberg. Ihm war aber auch immer das gute Gedeihen der freien Theaterszene und der bildenden Kunst wichtig. Wilhelm Neufeldt hat sich bei seinen Erfolgen nie in den Vordergrund gedrängt, sich in der Öffentlichkeit nie mit den Federn geschmückt, die ihm zustehen. Gestern, beim Abschied im Nikolaisaal, sagten ihm Weggefährten aus dem Ministerium und darüber hinaus ein herzliches Dankeschön für seine erfolgreiche Arbeit. Der künftige Leiter der Kulturabteilung im MInisterium heißt Hajo Cornel.Klaus Büstrin
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