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Köhler, Christian Köhler. Der Dirigent des Landespolizeiorchesters.

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Kultur: Erst James Bond, dann Hollywood Landespolizeiorchester beginnt Konzertsaison

Auf das Konzert am kommenden Sonntag, das erste der neuen LPO-Saison im Nikolaisaal, freut sich Christian Köhler, Dirigent des Landespolizeiorchester Brandenburg (LPO), ganz besonders. „James Bond steht uns schon von Berufs wegen sehr nahe“, sagt er.

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Auf das Konzert am kommenden Sonntag, das erste der neuen LPO-Saison im Nikolaisaal, freut sich Christian Köhler, Dirigent des Landespolizeiorchester Brandenburg (LPO), ganz besonders. „James Bond steht uns schon von Berufs wegen sehr nahe“, sagt er.

„Geschüttelt, nicht gerührt! James Bond zu Gast beim LPO Brandenburg“ heißt das Programm mit Musik aus Bond-Filmen wie „For your eyes only“, „Goldeneye“, „Licence to kill“, mit Filmmusik von Howard Shore zu „Herr der Ringe“ und John Williams’ Musik aus dem Hollywoodklassiker „E.T.“ Keine andere Musik sei so plastisch und vorstellbar wie Filmmusik, sagt Köhler. Vor den Proben wurden noch einmal die Filme geschaut, und mittlerweile sei das ganze Orchester begeistert von dem Programm. Er wünscht sich, damit auch jüngeres Publikum anzusprechen. Denn das LPO ist längst nicht mehr nur eine Polizeikapelle, die preußische Märsche spielt.

„Aber auch das tun wir“, sagt Köhler, 34 Jahre alt und damit der jüngste Dirigent eines deutschen Polizeiorchesters. Beim traditionellen Pfingstsonntagskonzert an der Historischen Mühle Sanssouci spielt das größte Berufsblasorchester Ostdeutschlands klassische Marschmusik, beispielsweise von Carl Teike und Hermann Ludwig Blankenburg. Manchmal, sagt Köhler und meint das durchaus positiv, muss man einfach auch die Erwartungshaltung des Publikums bedienen.

Aus 45 Berufsmusikern im Alter von 18 bis 63 Jahren, Blechbläsern, Holzbläsern und fünf Mann für die diversen Schlagwerkgruppen sowie zwei Dirigenten besteht das Ensemble. „Wir sind damit sehr vielseitig einsatzbereit: Entweder spielen wir Originalstücke für unsere Besetzung oder Arrangements, alles was die Musikgeschichte so hergibt“, sagt der Dirigent und Orchesterleiter. Neben repräsentativen Auftritten für die Landesregierung spielt das Orchester regelmäßig in Schulen und Kitas. Das sei wichtige präventive Polizeiarbeit, um das Image der Polizei gerade bei Jugendlichen aufzubessern. „Wenn wir ankommen, heißt es: Die Bullen kommen! Wenn wir fahren, fragen die Kinder: Wann kommt ihr wieder?“, sagt Köhler.

Vier sinfonische Konzerte gibt das LPO im Potsdamer Nikolaisaal in der kommenden Saison. Es gibt sogar eine eigene LPO-Miniaboreihe: Wer drei Konzerte bezahlt, darf alle vier besuchen. Das habe in Deutschland kein anderes Polizeiorchester geschafft, sagt Köhler mit Stolz. Nach der Filmmusik kommt Weihnachtsmusik: Am 7. Dezember Festliches, darunter auch Musik aus dem Defa-Kinderfilm „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ – ein schönes Familienkonzert, findet Köhler.

Schnell ausverkauft ist stets das LPO-Neujahrskonzert, am 1. Februar 2015 mit „Aufforderung zum Tanz“, Wiener Ballmusik und Rhythmisches aus Lateinamerika sowie das Konzert für Klarinette und Orchester von Artie Shaw. Im April tritt das LPO mit einem Liebesliederprogramm auf. Die schönsten Lieder aus Jazz und Pop singt der Jazz- und Popsänger Marc Secara aus Berlin. „Das könnte ein Konzert sein, wo wir mal im Smoking auftreten“, sagt Köhler. Üblich sei es, Polizeiuniform zu tragen. Das sei identitätsstiftend, denn obwohl das Orchester nicht aus Polizisten oder Vollzugsbeamten besteht, gehöre es doch zur Polizei.

Eine ganz andere Uniform werden zumindest die Männer des Orchesters am kommenden Montag vor dem Olympiastadion tragen. Das LPO wurde für eine Hollywoodfilmproduktion gebucht. Im Film „Race“ um den schwarzen US-Amerikaner Jesse Owens, der 1936 an den Olympischen Spielen teilnahm und viermal Gold gewann, spielt das Polizeiorchester eine Wehrmachtskapelle, die die Amerikanische Nationalhymne spielt. „Wir haben bereits historische Haarschnitte bekommen und hatten Kostümprobe“, sagt Köhler. Dass Hollywood sein Orchester fragte – das freute ihn riesig. Steffi Pyanoe

„Geschüttelt, nicht gerührt“ am Sonntag, 14. September, um 18 Uhr im Nikolaisaal, Wilhelm-Staab-Straße 10/11. Der Eintritt kostet zwischen 5,60 und 22,40 Euro.

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