Kultur: Ganz im Zeichen Italiens

Die „Potsdamer Winteroper“ geht in die dritte Saison: in Kooperation mit dem Hans Otto Theater präsentiert die Kammerakademie Potsdam Anfang November die Neuproduktion der Rossini-Oper „La scala di seta“ (Die seidene Leiter). Premiere ist am Freitag, den 9. November um 19 Uhr im Schlosstheater im Neuen Palais im Park Sanssouci, weitere Aufführungen finden am 10., 16. und 17. November ebendort statt (Beginn jeweils 19 Uhr).

Die Neuproduktion steht ganz im Zeichen Italiens: nicht nur die Sänger sind Italiener, sondern auch Dirigent und Regisseurin kommen von dort. Die Einstudierung liegt in den Händen von Andrea Marcon – Künstlerischer Leiter der Kammerakademie Potsdam – und Felice Venanzoni, der auch alle Aufführungen leitet. Gemeinsam wollen sie dafür sorgen, dass das Urteil von Gioacchino Rossini nach dem Premierenerfolg im Jahre 1812: „Furore in Grande“ auch 2007 noch spruchreif ist.

Über Jahrhunderte hinweg war Venedig eines der bedeutendsten Zentren der Oper und um 1800 entwickelte sich die „Farsa“ als eine Sonderform der Opera buffa. Die verworrene Liebeskomödie greift das klassische Thema der heimlichen Ehe auf, bei der einmal die Magd ihren Herrn oder wie in der „Seidenen Leiter“ das Mündel seinen Vormund an der Nase herumführt. Diese Farsa lebt vom absurden Beziehungsgeflecht zweier Frauen mit drei Männern und die seidene Leiter ist das wichtige Requisit, das dem Ehemann dazu dient, heimlich ins Schlafgemach seiner Frau zu gelangen. Die daraus entstehenden Missverständnisse, heimlichen Rendezvous und Versteckspielereien sind Theaterspaß auf der ganzen Linie. Diese und andere Absurditäten versteht Rossini mit dem ständig vorwärtstreibenden rhythmischen und melodischen Charakter seiner Musik und der faszinierenden Technik der Sprachzersetzung zu entlarven. Das zumeist groteske Gebaren der handelnden Personen wird der Lächerlichkeit preisgegeben und das Publikum kann sich – damals wie heute – prächtig amüsieren. PNN

Im Internet:

www.hot.potsdam.de