Kultur: Gärten - Sinnbild für Lebenskreislauf
Ab heute Ausstellung in Groß Glienicke
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Ab heute Ausstellung in Groß Glienicke In ihrer diesjährigen Ausstellung präsentieren die Künstler des Atelierhauses Panzerhalle e.V. eine intermediale Schau, die heute in Groß Glienicke, im neuen Potsdamer Norden, eröffnet wird. „Die Reise - In den Gärten“ lautet der Titel der Ausstellung, der in seiner gewollten Vieldeutigkeit nach allen Seiten hin viel Raum zum freien Assoziieren lässt. Eingelassen auf das Thema haben sich sieben der insgesamt rund 20 Künstler, die ihre Werkstätten in dem als Atelierhaus genutzten Gebäude in der ehemaligen NVA Grenzkaserne haben. Acht Gäste aus Berlin und den Niederlanden haben sie außerdem dazu gefragt. Der Austausch mit anderen künstlerischen Positionen ist den Mitgliedern des Vereins Atelierhaus Panzerhalle von jeher sehr wichtig. Vor diesem Hintergrund fand auch die letzte Ausstellung im Herbst 2003 mit dem Titel „Blue Hall - Marktplatz Europa“ statt. Die geräumige Halle des Atelierhauses lädt zu ausladenden Installationen von teilweise gigantischen Ausmaßen ein. Aus dem spannungsvollen Dialog der eigens für die Schau entstandenen Arbeiten entsteht ein abwechslungsreicher Ausstellungsparcours. In raumbezogenen Installationen mit sehr unterschiedlichen konzeptionellen Ansätzen bürsten die Maler, Bildhauer und Objektkünstler die vermeintlich vertrauten Kontexte von Reise und Garten auf höchst eigenwillige Weise gegen den Strich. Reisen kann bedeuten, Entfernungen zu überbrücken, sich durch Zeit und Raum zu bewegen, sich – als unfreiwillige Reise – auf die Flucht zu begeben oder, im Sinne einer inneren Reise, unterwegs zu sich selbst zu sein. Gärten werden zum Sinnbild für die Vergänglichkeit und den Kreislauf des Lebens, für eine von Menschenhand gestaltete Scheinwelt, als kulturelle Inseln im Meer urbaner und landwirtschaftlicher Ödnis oder als Orte der Meditation. Den bildkünstlerischen Spagat zwischen Garten und Reisen in ein und derselben Arbeit zu vollführen, haben nur wenige Künstler gewagt. So trifft man in der Ausstellung überwiegend auf Positionen, die entweder der Metapher des Reisen oder der des Gartens gewidmet sind. Die durch Lothar Seruset und Ingrid Mostrey eingerichtete Präsentation der Rauminstallationen, Malereien, Zeichnungen, Skulpturen und Videoarbeiten lädt den Betrachter zum Entdecken und Wandeln zwischen den einzelnen Gärten als Refugien des menschlichen Lebens und ihren Zwischenräumen ein. Dabei treten verschiedene Konzepte des Reisens und des Gartens in einen Dialog miteinander, der mitunter, so im „Weg aus dem Paradies“ von Bettina Schilling und im „Garten des Chromosoms“ als Gemeinschaftsarbeit der Niederländer René Korten und Jan van den Langenberg, Grundfragen der menschlichen Existenz ganz unmittelbar berührt. Heute wird die Ausstellung, die in Kooperation mit Kulturland Brandenburg e.V. im Rahmen der Landeskampagne „Landschaft und Gärten“ entstand und vom Kulturministerium sowie durch die Landeshauptstadt Potsdam gefördert wurde, um 19.30 Uhr in der Panzerhalle eröffnet. Almut Andreae Ausstellung „Die Reise - In den Gärten“. Im Atelierhaus Panzerhalle, Kaserne Waldsiedlung, Seeburger Chaussee 2, 14476 Potsdam OT Groß Glienicke Öffnungszeiten der Ausstellung und der offenen Ateliers: 5./6.6., 11.-13.6., 18.-20.6. und 25.-27.6. Geöffnet: Fr. 16-19 Uhr. Am 13.6. um 17 Uhr eine Lesung mit Brigitte Oleschinski
Almut Andreae
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