
© dpa/Soeren Stache
Gaza-Veranstaltung in Potsdamer Kino: Antisemitismusbeauftragter verteidigt Intervention
Brandenburgs Antisemitismusbeauftragter Andreas Büttner hatte durch seine Intervention dafür gesorgt, dass eine Veranstaltung zu Gaza nicht im Thalia-Kino stattfand.
Stand:
Brandenburgs Antisemitismusbeauftragter Andreas Büttner hat seine Intervention gegen eine Veranstaltung zum Gaza-Konflikt verteidigt. Die Jüdische Gemeinde Potsdam habe sich an ihn gewandt und um Unterstützung gebeten, weil sie durch Format und Rahmung der Veranstaltung antisemitische Stimmungslagen befürchtet habe, sagte Büttner der „Märkischen Allgemeinen Zeitung“. Dies ernst zu nehmen, gehöre zum Kern des gesetzlichen Auftrags des Antisemitismusbeauftragten.
Die Veranstaltung „Krieg in Gaza: Bilder eines Völkermords“ der Gruppe „Potsdam for Palestine“ war den Angaben zufolge zunächst Ende November im Babelsberger Thalia-Kino geplant und wurde dann abgesagt. Sie sei stattdessen in einem Café in der Innenstadt abgehalten worden, hieß es. Auf dem im Thalia-Kino geplanten Programm stand die BBC-Dokumentation „Kill Zone“. Als Gastredner war Tankred Stöbe von „Ärzte ohne Grenzen“ angekündigt.
„Hamas vollständig ausgeblendet“
Büttner betonte, der Völkermord-Vorwurf sei problematisch, „wenn er als Tatsache präsentiert wird, obwohl es kein Urteil gibt, die Rolle der Hamas vollständig ausgeblendet wird, Israel als 'Vernichtungsstaat' konstruiert wird und der Vorwurf gezielt zur Delegitimierung israelischer Staatlichkeit dient“. Er werde „weltweit als einer der stärksten Trigger antisemitischer Radikalisierung bewertet“.
Die BBC-Dokumentation zeige ein unvollständiges Bild der Situation in Gaza, „das in aktivistischen Kontexten leicht instrumentalisiert werden kann“, so Büttner. Weder Stöbe noch die Dokumentation stünden jedoch unter Antisemitismus-Verdacht. (epd)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: