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Lösungen statt Apokalypse: Potsdamer „Green Visions“ geht in zweite Ausgabe
Das nachhaltige Filmfestival balanciert vom 22. bis zum 25. Mai wieder Klimakrise und Lösungsansätze. Dieses Mal wird das Festival um das Potsdamer Kiez-Kino erweitert.
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Alles beginnt in Kenia: In dem Dokumentarfilm „Dust to Dust“ besucht der japanische Modedesigner Yuima Nakazato dort gigantische Müllberge, auf denen sich die Folgen von Fast-Fashion-Exzessen auftürmen. Mit der Deutschlandpremiere des Films eröffnet das „Green Visions“-Festival am 22. Mai seine zweite Ausgabe. Regisseur Kôsai Sekine begleitet darin den Modemacher in seinem Versuch, Haute Couture und Nachhaltigkeit zusammenzubringen.
Nach einem laut Veranstalter sehr erfolgreichen Start im vergangenen Jahr findet das Film- und Nachhaltigkeitsfestival vom 22. bis 25. Mai erneut unter der Leitung von Ex-Berlinale-Chef Dieter Kosslick statt. Dieses Jahr erweitert es sein Zentrum im Filmmuseum Potsdam um das Potsdamer Kiez-Kino: Dafür werden auch Festivalfilme in den Stadtteilen Drewitz, Schlaatz, Waldstadt und Groß Glienicke gezeigt. Auch das Neue Lichtspielhaus Beelitz ist mit einer Sondervorführung dabei. Ergänzt werden die Filmvorführungen wieder um wissenschaftliche Debatten mit Experten und Wissenschaftlern.
Gezeigt werden 26 kurze und lange nationale und internationale Dokumentar-, Spiel- und Kinderfilme. Der Eröffnungsfilm setzt den Ton: „Die Art und Weise, wie wir leben, heizt das Klima an“, so Festivaldirektor Dieter Kosslick. „Es muss nicht sein, dass Gletscher schmelzen, Ozeane mit Plastik vermüllen und uns gefährliche Chemikalien im Alltag gefährden.“ Ziel des Festivals ist es laut Kosslick, Alternativen und Lösungen für ein besseres Leben aufzuzeigen – Mut und Hoffnung statt Apokalypse.
Es gibt längst Alternativen für ein besseres Leben.
Dieter Kosslick, Direktor von Green Visions

© Periscope Films
Filme mit Mark Ruffalo und Björk
Die Dokumentarfilme „The White House Effect“ von Bonni Cohen, Pedro Kos und Jon Shenk und „How to Poison a Planet“ von Katrina McGowan beschäftigen sich mit der Einflussnahme auf Umwelt und Klima durch Lobbyvertreter.
McGowan folgt dem preisgekrönten Umweltaktivisten und Anwalt Rob Bilott und Schauspieler Mark Ruffalo, der sich ebenfalls für Klimagerechtigkeit einsetzt. In der Deutschlandpremiere während des Festivals kann man ihrem Kampf gegen die sogenannten Ewigkeitschemikalien Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) folgen, bekannt unter anderem als Beschichtung von Pfannen und Backpapier. „Plastic People“ von Ben Addelman und Ziya Tong spürt den Mikroplastik-Partikeln in Luft, Wasser, Böden und unseren Körpern nach.

© GENERATION 11
Mark Ruffalo taucht nicht als einzige Prominenz in den Festivalfilmen auf: Die isländische Sängerin Björk erzählt Joseph Nizetis und Gisela Kaufmanns Dokumentarfilm „Fungi: Web of Life“. Darin geht es um die Suche nach einem wertvollen Pilz im Regenwald Tasmaniens – eine Erinnerung an die schützenswerte Wunderwelt der Erde.
Wie sie trotz aller massiven Bedrohungen erhalten werden kann, zeigt der Dokumentarfilm „Responsible – There Is No Business to Be Done on a Broken Planet“: Er stellt Unternehmen vor, die es schaffen, Gewinne zu erzielen und dennoch verantwortungsvoll mit dem Planeten umzugehen. Jake Summers „Seaweed Stories“ stellt ein kalifornisches Start-up vor, das Algen als Gegenmaßnahme zum meeresverseuchenden Plastik produziert. Und auch bei dem Markt für nachhaltiges Leben vor dem Filmmuseum sollen wieder Initiativen vor Ort sein, die ihre Lösungsansätze vorstellen.
Wie im letzten Jahr wird dem Festival wieder die Verleihung des Potsdamer Klimapreises vorangestellt. Er wird im Filmmuseum Potsdam an drei Schulen sowie eine Potsdamer Institution vergeben. Bei den ausgewählten Projekten steht die Anpassung an den Klimawandel im Mittelpunkt: Es geht um Wasserknappheit, Hitze- und Baumschutz, die Förderung der Biodiversität sowie um insektenfreundliche Gärten. Seit 2011 vergibt die Landeshauptstadt Potsdam den Preis zusammen mit den Stadtwerken Potsdam, dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und dem Energie Forum Potsdam e.V. Mit ihm werden kreative Ideen und Beiträge für mehr Klimaschutz im Alltag gewürdigt.
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