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Kultur: Mit der Tonspur durch die Geschichte von „Casablanca“

Berühmter Hollywood-Film als PlayBackTheater im Melodie-Kino

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Berühmter Hollywood-Film als PlayBackTheater im Melodie-Kino Der Hollywood-Film „Casablanca“ aus dem Jahre 1942, hatte monatelang im Melodie-Kino einen festen Platz im Spielplan. Kaum ein anderer Streifen, in dem solche Schauspieler wie Ingrid Bergman, Humphrey Bogart oder Conrad Veidt mitwirken, hat zu so vielen Mythen und Legendenbildungen geführt. Als der Film 1951 in Westdeutschland in deutscher Synchronisation herauskam, wurde er bis zur Unkenntlichkeit verstellt. Text und Dialoge erzählten teilweise eine ganz andere Geschichte. Alle Hinweise auf den Nationalsozialismus und das Vichy-System tilgte man. Erst 1975 zeigte man im deutschen Fernsehen eine authentische Fassung. „Das Drehbuch von ,Casablanca“ ist gut und stimmig“, erzählt Regisseur Andreas Büettner, der etwas ganz Neues mit dem Film und Mitgliedern des „Poetenpack“ ausprobierte: ein PlayBackTheater. „Die filmische Umsetzung empfinde ich erstaunlich steif. Man spürt schon, dass ,Casablanca“ 1943 schnell zur Premiere herausgebracht wurde. Kurz zuvor hatten sich Roosevelt und Churchill zur Casablanca-Konferenz getroffen. Man wusste noch nicht, wie der Ausgang des Weltkrieges sich entscheiden würde.“ Der Film hatte aber einen sensationellen Erfolg. Bogart wurde für den Oscar nominiert, er ging aber leer aus. Andreas Büettner, der mit „Casablanca“ seine zweite Regiearbeit beim „Poetenpack“ vorlegt, ist überzeugt davon, dass man man mit theatralischen Mitteln eine Parodie auf den Film erreicht. „Vielleicht wird die Geschichte dadurch klarer. In Magdeburg, wo das Stück mehrfach gespielt wurde, war der Erfolg beim Publikum sehr groß.“ Vier Darsteller (Mirko Böttcher, Angelika Hofstetter, Emanuel Torres und Lars Wild) spielen viele Rollen – eine große Herausforderung für sie. Nur einen einzigen Satz geben sie zum Besten, sonst schweigen sie. Die Sprach-Arbeit übernimmt für sie die Tonspur des Films, die Synchronisation. „Die Szene ist auf das Wesentliche reduziert: fünf Stühle und einige Kostümandeutungen.“ Die Mini–Bühne im Melodie-Kino würde für große Bühnenbildbauten nicht geeignet sein. Andreas Büettner und das Poetenpack wählten aber das historische Kino in Potsdams Innenstadt für ihre Theaterparodie, weil „sich hier besonders eine wunderbare Atmosphäre für ,Casablanca“ entwickeln kann“.Klaus Büstrin Vorstellungen von „Casablanca“ im Melodie-Kino, Friedrich-Ebert-Straße 12, morgen, am 11., 12., 18., 19. und 20 Dezember, jeweils um 20 Uhr.

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