Kultur: Musik an unbekannten Orten
Mehr als 800 Veranstaltungen laden in diesem Jahr zu „Kulturfeste im Land Brandenburg“ ein
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Mehr als 800 Veranstaltungen finden sich in der Broschüre „Kulturfeste im Land Brandenburg“ e.V. für dieses Jahr, die am gestrigen Donnerstag in Potsdam vorgestellt wurde. „Sie könnten sich sogar verdoppeln“, sagte bei dem Pressegespräch im T-Werk in der Schiffbauergasse Christoph Wichtmann von der Geschäftsstelle des Vereins Kulturfeste im Land Brandenburg e.V. Denn so manche der 67 Veranstalter haben erst in diesen Tagen ihr endgültiges Programm zusammenstellen können, teils aus organisatorischen, teils aus finanziellen Gründen.
Die vorliegende Jahresbroschüre, die in brandenburgischen und Berliner Kultureinrichtungen kostenlos erhältlich ist, erzählt von einer Vielfalt kultureller Veranstaltungen im Land Brandenburg, nicht nur an prominenten Orten wie im Park Sanssouci und in Rheinsberg, sondern auch an solchen, die in entlegenen Orten des Landes stattfinden. Orte, deren Namen man bisher kaum kannte. Beispielsweise Kappe, ein kleines Dorf in der Schorfheide, acht Kilometer südlich von Zehdenick entfernt. Zu Brunchkonzerten in der kleinen Kirche werden die Besucher von April bis September (außer Mai) ein Mal im Monat Sonntagvormittags eingeladen und mit abwechslungsreichen Programmen erfreut. Der Veranstalter ist seit 2012 Mitglied des Kulturfeste-Vereins, ebenfalls das Orgelfestival „Mixtur im Bass“, das in Dorf- und Stadtkirchen der Niederlausitz historische Instrumente zum Klingen bringt.
Auch der Violinist und Leiter der „Kleinen Cammermusik Potsdam“, Wolfgang Hasleder, stellte die Konzertreihe seines Ensembles vor. Mit „Harmonia Mundi - Musica coelestis“ solle möglichst auf hohem Niveau brandenburgische Musik des 17. und 18. Jahrhunderts wieder belebt werden, so Hasleder. Die Programme finden nicht nur an etablierten Konzertorten wie die Friedenskirche Sanssouci statt, sondern auch im Bürgerhaus am Schlaatz, einem Potsdamer Stadtgebiet, das sich sozial und kulturell eher am Rand befindet.
Die Kulturfeste sind nicht nur auf Klassik abonniert, sondern Jazz, Lesungen, Theater, Tanz, Filme, neue Musik werden die Räume und Parkanlagen das ganze Jahr hindurch beleben. „Das ist das Verdienst der Kulturfeste“, sagte Kultur-Staatssekretär Martin Gorholt vor der Presse. „Das Schöne ist aber auch, dass sie die verschiedenen Aktivitäten der Veranstalter bündeln und eine enge Form der Zusammenarbeit anstreben. Auch die gemeinsame Vermarktung spielt eine immer größere Rolle. Die Kulturfeste fördern intensiv den Tourismus, auch an solchen Orten, die bislang nicht so bekannt sind, nicht anders die kulturelle Bildung. Die zahlreichen Angebote für Kinder und Jugendliche sind dafür ein beredtes Zeugnis.“ Das Land fördert mit rund fünf Millionen die Kulturfeste, davon gehen die Hälfte an solche Leuchttürme wie die Musikfestspiel Potsdam Sanssouci und an die Kammeroper Rheinsberg, so Gorholt.
Bleibt noch hinzuzufügen, dass die Mitglieder der meisten Kulturvereine im Land die Veranstaltungen für die „Kulturfeste im Land Brandenburg“ ehrenamtlich konzipieren, organisieren und betreuen. Klaus Büstrin
Weitere Informationen im Internet unter www.kulturfeste.de
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