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Manfred Nitsche, Maler, lebte in Potsdam, gestorben im Oktober 2024

© privat/Monika Schulz-Fieguth/privat/Monika Schulz-Fieguth

Trauer um Manfred Nitsche: Potsdamer Maler im Alter von 86 Jahren gestorben

Er war bekannt für seine Porträtkunst und gehörte zu den Künstlern der Villa Rumpf. Vor wenigen Tagen verstarb er nach langer Krankheit. Ein Nachruf.

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Längere Zeit war von dem Potsdamer Künstler Manfred Nitsche kaum etwas zu hören, geschweige denn seine Kunst zu sehen. Es schien, als ob er sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen habe. Doch nun die traurige Nachricht, dass Manfred Nitsche am 20. Oktober nach langer Krankheit 86-jährig verstorben ist.

Man hofft auf nähere Informationen über ihn im Internet. Sie fallen spärlich aus. Aber ein Klick genügt, um mit dem eindrucksvollen Bild „Monika“ in die Porträt-Kunst Nitsches einzutauchen. Das Werk gehört zur Sammlung des Potsdam Museums. Im Jahr 1975 malte er das Ölbild, also in der Zeit als Manfred Nitsche mit seinen Kollegen Peter Wilde, Christian Heinze, Alfred Schmidt, der Fotografin Monika Schulz-Fieguth und dem Dokumentarfilmer Kurt Tetzlaff in der Villa Rumpf am Heiligen See eine Art Künstler-WG bildeten, teilweise bis in die neunziger Jahre.

Nach dem Auszug der französischen Militär-Verbindungs-Kommission zog wieder die Kunst in die repräsentative Villa des Malers, Mäzens und Kommunalpolitikers Fritz Rumpf ein, der in den ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts in dem Gebäude residierte. Für Manfred Nitsche gestaltete sich das Leben und Arbeiten am Heiligen See zur produktivsten Phase seiner künstlerischen Wirksamkeit.

Sensible und kraftvoll gemalte Porträts

Zahlreiche sensibel und kraftvoll gemalte Porträts, auch Selbstbildnisse entstanden. Für die Landschaften seiner unmittelbaren Umgebung fand der Künstler Bilder von innigem Vertrautsein. Die Studienreisen, die ihn unter anderen nach Bulgarien und Italien führten, waren weitere Quellen künstlerischer Inspiration.

Geboren wurde Nitsche in der Lutherstadt Wittenberg. Nach einer Lehre als Dekorationsmaler begann er 1956 ein Studium an der Fachschule für Werbung und Gestaltung in Potsdam. Nach dem Diplom arbeitete er als Farbgestalter und erhielt einen Lehrauftrag für Naturstudium und Schriftgestaltung an der Fachschule für Werbung und Gestaltung Berlin. Im DEFA-Dokumentarfilmstudio war er als Grafiker tätig. Ab 1974 wagte er den Schritt in die Freiberuflichkeit.

Den Reichtum seiner Kunst konnte er in zahlreichen Ausstellungen unter Beweis stellen. Ab 22. November kann man Bilder Manfred Nitsches in der Exposition „Die Künstler der Villa Rumpf“, die der Potsdamer Kunstverein in seinen Räumen in der Charlottenstraße vorbereitet, in Augenschein nehmen. Zu seinem Gedenken.

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