Potsdamer Literaturpreis: Nelio Biedermann erhält den „Kleinen Hei“ 2025

Nachdem im Jahr 2024 der Liedermacher Hans-Eckardt Wenzel für sein Gesamtwerk geehrt wurde, steht in diesem Jahr wieder der literarische Nachwuchs im Rampenlicht des Potsdamer Literaturladens von Carsten Wist: Den hauseigenen Preis „Kleiner Hei“ erhält 2025 der Schweizer Autor Nelio Biedermann.

Gewürdigt wird Biedermann für seinen Debütroman „Lázár“, der in diesen Tagen erst erschienen ist: Die Buchpremiere fand am Vortag der Potsdamer Preisverleihung in Berlin statt, eine ausverkaufte Veranstaltung moderiert von Knut Elstermann. Die Aufmerksamkeit ist schon jetzt groß: Der Roman erscheint dem Verlag zufolge in mehr als zwanzig Ländern.

Nelio Biedermann, geboren 2003 und am Zürichsee aufgewachsen, studiert Germanistik und Filmwissenschaft an der Universität Zürich. Er verhandelt in seinem Debüt „Lázár“ seine Familiengeschichte: Biedermanns Familie stammt väterlicherseits aus ungarischem Adel, seine Großeltern flohen in den 1950er Jahren in die Schweiz.

„Lázár“ nimmt die Strudel des 20. Jahrhunderts vor dem Hintergrund des untergehenden Habsburgerreichs in den Blick. Angekündigt ist „ein Roman wie eine Welt, die überwältigende Saga einer Familie, getrieben von der Liebe und der Sehnsucht nach ihr“. Verliehen wird der Potsdamer Preis am 11. September.

In den vergangenen Jahren hatte Buchhändler Carsten Wist mit dem nach seinem Sohn Heinrich benannten Preis oft ein feines Gespür für spätere Erfolge der Ausgezeichneten gezeigt. So erhielten den Preis unter anderem Juli Zeh (2004), Jenny Erpenbeck (2012), Julia Schoch (2009) und Lutz Seiler (2014), oft kurz bevor ihre Bücher zu Bestsellern wurden.