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Kultur: Preußen

Urania: Zehn Jahre „Lindstedter Begegnungen“

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„Preußen ist verschwunden, aber sein Erbe wohnt in uns fort: In den Familiengeschichten und Einzelschicksalen, in unserem Staatsgebilde, im Bild unserer Städte, in den Mentalitäten der Menschen und nicht zuletzt in den Vorstellungen, die man im Ausland von uns hat. Es ist an uns, mit diesem Erbe, das über Jahrzehnte geschändet, verfemt und verleumdet wurde, verantwortungsbewusst und zukunftsorientiert umzugehen.“ So der damalige brandenburgische Ministerpräsident Manfred Stolpe vor zehn Jahren in seinem Eröffnungsbeitrag zur Reihe „Lindstedter Begegnungen – Gespräche über Preußen“.

Zum Jubiläum am kommenden Sonntag im Schloss Lindstedt – es ist die 100. Veranstaltung – wird wiederum Manfred Stolpe den Festvortrag halten. Dabei knüpft er an sein Amt als Bundesverkehrsminister an und referiert über das Thema „Von der ersten Eisenbahn zum Großflughafen – der Verkehr in Brandenburg“. Damit wird er sicherlich auch zu Diskussionen herausfordern.

Die „Lindstedter Begegnungen – Gespräche über Preußen“ sind eine der erfolgreichsten Reihen der Potsdamer Urania, die die zehn Veranstaltungen im Jahr gemeinsam mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg durchführt. Kooperationspartner ist die Landeszentrale für politische Bildung.

Karin Flegel, Urania-Geschäftsführerin, sagte in einem Pressegespräch, die „Begegnungen“ wollen an unsere kulturellen, historischen und politischen Wurzeln erinnern. „Aber sie sind nicht nur Rückschau, sondern sie beziehen auch unsere Gegenwart und die Zukunft mit ein.“ Verschiedene spannende Themen mit interessanten Referenten konnten zumeist viele Gäste ins etwas abseits, aber idyllisch gelegene Schloss Lindstedt im Katharinenholz locken. Es wurde in den letzten Lebensjahren von König Friedrich Wilhelm IV. bewohnt. Die Idee und das Konzept erarbeiteten die ehemalige Geschäftsführerin der Urania, Renate Bormann, und Gert Streidt, einstiger Sanssouci-Pressechef und heutiger Direktor des Hauses der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte.

Karin Flegel: „Das Publikum, das ins Schloss Lindstedt kommt, hat einen hohen Bildungsanspruch und ist demzufolge auch nicht unkritisch.“ Die Geschäftsführerin erinnert sich besonders gern an die Veranstaltungen über Musik und Literatur in Preußen, über den Architekten Ludwig Persius, den Großen Kurfürsten, über Wilhelm II. oder über Fontane als Kriegsberichterstatter.

Die Themenpalette ist groß. Es scheint, dass die Ideen dafür nicht auszugehen. Auch in den kommenden beiden Monaten dieses Jahres kann man sich weiterhin im Schloss Lindstedt begegnen und über Preußen reden. Am 19. November spricht Gert Streidt über Karl Marx und Preußen und am 10. Dezember Eva Ziebura über Frauen an der Seite der Hohenzollern.Klaus Büstrin

15. Oktober, 11 Uhr, „Lindstedter Begegnungen – Gespräche über Preußen“ mit Manfred Stolpe. Besuch nur mit Voranmeldungen möglich: Telefon: (0331) 291741.

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