Kultur: Schüler tanzen den Mauerfall „The Fall of the Wall“
im Nikolaisaal
Stand:
In der Nacht vom 9. November auf den 10. November 1989 stürzte die Berliner Mauer. Mit ihr fiel der Eiserne Vorhang, der nicht nur die BRD und DDR, sondern große Teile der ganzen Welt im Kalten Krieg voneinander trennte. In diesem Jahr jährt sich das historische Datum zum zwanzigsten Mal, zahlreiche Veranstaltungen und Ausstellungen zelebrieren eine gesamtdeutsche Kultur des Erinnerns. Doch die Generation der Zwanzigjährigen von heute kann sich nicht erinnern. Durch die offiziellen Feierlichkeiten wird sie mit einer unbekannten Zeit konfrontiert, die auch in ihrem Leben im Hier und Jetzt unsichtbare Spuren hinterlassen hat. Umso wichtiger ist es, Fragen zu stellen: Was geschah eigentlich in dieser berühmten Nacht? Wie haben unsere Eltern und Großeltern die Zeiten eines geteilten Deutschlands erlebt? Gibt es heute noch Ossis und Wessis? Spielt die DDR überhaupt noch eine Rolle?
Das Projekt „Dancing to Connect“, das am 13. Oktober im Nikolaisaal mit „The Fall of the Wall“ zu erleben sein wird, geht unter anderem diesen Fragen nach. Die Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg, die das Projekt in Zusammenarbeit mit der New Yorker Battery Dance Company durchführt, erarbeitet zusammen mit 100 Schülern aus Wilhelmshorst, Beelitz, Eberswalde und Berlin in einwöchigen Workshops eigene Choreographien zum Thema Mauerfall. So treffen Jugendliche aus Stadt und Land, Ost und West aufeinander. Das Leitmotiv heißt dabei: Tanzen, um einander zu begegnen – tanzen, um sich miteinander zu verbinden. Durch die tänzerische Auseinandersetzung rund um dem Mauerfall soll es nicht nur gelingen, Kreativität und Selbstbewusstsein der Jugendlichen zu stärken, sondern auch Positionen der jüngsten Generation zu deutschen Identitäten und Perspektiven im Jahr 2009 zu entwickeln.
Die New Yorker Battery Dance Company wurde 1976 durch ihren Intendanten Jonathan Hollander gegründet. Ihre Choreographien vereinen Elemente aus Musik, Tanz, Schauspiel und visuellen Künsten. Im New Yorker Stadtteil Lower Manhattan beheimatet, produzierte das Ensemble in Zusammenarbeit mit Komponisten, Tänzern und Musikern bereits mehr als hundert Performances auf der ganzen Welt. 2006 startete die Initiative „Dancing to Connect“ erstmals in den Städten Berlin, Breisach, Frankfurt, Freiburg und Stuttgart, 2008 wurde sie erstmals mit Schülern aus Taiwan durchgeführt. Nun kehrt sie mit „The Fall of the Wall“ nach Deutschland zurück. Neben dem Projekt in Brandenburg und Berlin wird es weitere in Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen geben. kip
„The Fall of the Wall“ ist am Dienstag, 13. Oktober, 19 Uhr, im Nikolaisaal, Wilhelm-Staab-Straße 10/11, zu erleben. Eintrittskarten zum Preis von 12, ermäßigt 6 Euro, zuzüglich Systemgebühr, sind in der Ticket-Galerie im Nikolaisaal erhältlich.
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