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AUS DEM PROGRAMM: Streiche, Grusel, Preiselbeeren

Die lange Midsommar Nacht am Samstag in der Schiffbauergasse

Stand:

Das Wasser glitzert eisblau. Die Midsommarsonne erleuchtet den Himmel: Ein skandinavisches Idyll. Doch unter der Oberfläche tut sich einiges, was ganz und gar nicht harmlos ist. Gänsehautstimmung aus der Feder von Henning Mankell. Doch bevor er mit seinen Morden die helle Nacht verdunkelt, geht es beim ersten Potsdamer Midsommarfest viel harmloser zur Sache. Da schaut pünktlich zum 100. Geburtstag von Astrid Lindgren der kesse „Michel aus Lönneberga“ in der Schiffbauergasse vorbei, bringt Suse Weiße das nordische Märchen vom „König Lindwurm“ mit Feuer und Magie auf die Bühne, stelzen die großen weißen Vögel von Grotesk Maru um das Lagerfeuer im Schirrhof.

Die erste lange Midsommar Nacht am Samstag in der Schiffbauergasse beschwört nordisches Flair, ohne dass die Veranstalter sie je live an authentischem Ort miterlebt hätten. „Wir kennen sie nur aus den Krimis von Mankell“, witzelt Waschhaus-Sprecherin Katja Dietrich–Kröck. Doch das tut den eigenen Ideen keinen Abbruch, zumal wenn es Verbündete in Literatur, Musik, Film und natürlich in Preiselbeerenund Ikeas Köttbullars gibt.

Den nordischen Stein ins Rollen brachten die Schauspieler Andreas Erfurth und Kai Frederic Schrickel von der Hörlounge. Sie mussten das Feld im Waschhaus räumen, um Bauarbeitern Platz zu machen. Und zum Ausstand wollten sie sich noch einmal etwas aufwändiger in Szene setzen, bevor sie ihr Ausweichquartier im T-Werk beziehen. Damit bauten sie sozusagen eine Brücke zwischen altem und neuem Veranstalter, denn die Midsommar Nacht ist der erste gemeinsame Auftritt, bei dem Waschhaus und T-Werk inhaltlich an einem Strang ziehen. „Erst haben wir es im Kleinen besprochen, doch ganz schnell hatten wir eine Fülle von Idee, wie wir den längsten Tag zur Nacht machen können – am Samstag danach – wie es in Skandinavien Brauch ist“, so Katja Dietrich-Kröck. Der logistische Aufwand sei zwar größer, wenn sich mehrere verbünden, „aber solch’ ein Zusammengehen ist einfach wichtig, auch um die Schiffbauergasse besser zu vermarkten“, sagt Jens-Uwe Sprengel vom T-Werk. Und der Pressesprecher versichert, dass es nicht bei dem einen Midsommar bleiben wird. „Er ist zudem Ausgangspunkt für weitere Projekte.“

Verbündete fanden sie auch in der Stadt, die bei der Werbung behilflich war und das Gewerbe mit ins Boot holte. So ranken sich um Ausstellung, szenische Lesungen, Pampelmuse-Mitmachliedern und Kino-Open-Air am Waschhaus die Taufe von Flößen mit Probefahrt, Segeltraining mit unsinkbaren Jollen für die Kleinen und Fahrten auf historischen Schiffen bis nach Mitternacht. Und sicher wird die Nacht auf Potsdams Gewässer für Grusel a la Mankell keinen Raum bieten. Spätestens bei Elektronik-Beats und Jazz auf der John Barnett sind alle bösen Buben vertrieben. Heidi Jäger

Tageskarte für alle Veranstaltungen: 12 € / ermäßigt 8 bis 4 €, Karten: 71 91 39.

ab 16 Uhr

floating-noise eröffnet die Tom Sawyer Floßstation Potsdam;

Midsommarsegeln auf dem Tiefen See 17 Uhr

Midsommarkinder: „Michel aus Lönneberga“ (szenische Lesung ) mit der Hörlounge & Mit Michel tanze vorsichtig! ab 4 Jahre mit Musiktheater Pampelmuse

ab 18 Uhr

Fahrten mit den historischen Schiffen 18.30 Uhr

Midsommartheater: König Lindwurm (Erzähltheater) ab 6 Jahre vom T-Werk

19 Uhr

Midsommarfeuer und

Midsommarparade (Open-Air-Aktion)

mit Grotest Maru (Berlin)

19.30 Uhr

Midsommarmusik

Ich sehe was, was du nicht siehst... (szenisches Liederprogramm) von der

Theaterspedition Prignitz

ab 21 Uhr

Midsommarmorde: Szenische Lesung

Midsommarnachtslounge: Musik an Deck der John Barnett (open end)

22 Uhr

Midsommarkino: Adams Äpfel

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