Kultur: Sturmfreie Bude Nr. 3
Die fabrik als offene Bühne für junge Choreografen aus aller Welt
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Die fabrik als offene Bühne für junge Choreografen aus aller Welt Zum dritten und zugleich letzten Mal wird am Freitag und Sonnabend zur „Sturmfreien Bude" in die fabrik geladen. Da die hauseigene Company mal wieder auf Tour ist - diesmal quer durch Großbritannien - dürfen sich junge Choreografen aus aller Welt mit kurzen Stücken oder Skizzen auf der Bühne tummeln. Diesmal stehen sieben Stücke auf dem Programm und wieder geht es sehr international zur Sache. Mit dabei sind Tänzer aus den USA, Brasilien, Italien, Frankreich, Japan und Deutschland. In mehreren Choreografien treffen Tanz und Live-Musik aufeinander. Es wird improvisiert, mit unterschiedlichem Ausgangspunkten, was zu spannenden Vergleichen anregen dürfte. In drei Stücken geht es um menschliche Beziehungen. Bei „Beat, Body and Voice" treffen ein Percussionist, ein Tänzer und eine Sängerin aufeinander, die in einem kleinen Spiel die Frage aufwerfen: Wie können wir uns verständigen. Maurico Novais aus Brasilien kommuniziert dabei die Formensprache des afro-amerikanischen Ausdruckstanzes, während die Sängerin Stefanie Neubeck in ihrem Elfen-Jazz deutsche Kinderlieder mit Jazzimprovisationen mischt. Ununterbrochen angespornt werden beide von dem Percussionisten Janos Crecelius, der sich seit Jahren mit afrikanischen Rhythmen beschäftigt. „Buden"-Organisator Patrick Scully von der fabrik ließ bei der Zusammenstellung des Programms den Gästen freies Spiel: „Ich wollte den Künstlern die Freiheit geben, etwas zu schaffen, ohne dass es meinen Geschmack treffen muss. Jeder soll das bringen, was ihm am liebsten ist." Er lässt sich also genauso wie das Publikum vom Abend überraschen. „Ich versuche dabei zu verstehen, warum die Gruppen gerade diesen Tanz aufführen, worum es ihnen geht. Das ist interessant, um die Leute besser zu verstehen, etwas persönlich über sie zu erfahren. Ich möchte andere wahrnehmen, ohne sie zu verurteilen." Die „Sturmfreie Bude" bietet Einblicke in viele Personen und Kulturen. Durch die zeitliche Begrenzung der Stücke auf etwa 15 Minuten werden dem Publikum die verschiedensten Appetithäppchen gereicht, die vielleicht auch Hunger auf mehr machen. Bei „Candy and Rain" gibt es auf jeden Fall Ende Juni in der fabrik noch einen „Nachschlag". Die Künstler aus Japan, den USA und Deutschland stellen dann ihr Programm überarbeitet und in längerer Fassung vor. Die Ankündigung für ihre jetzige Choreografie liest sich recht verknappt, aber durchaus Neugierde schürend: „Die Tänzer schlagen die Wassermelone. Die angreifende Familie befiehlt lauthals. Süßes rotes Fleisch fällt auf den schlammigen kalten Weg." Heidi Jäger Sturmfreie Bude, 30. April und 1. Mai, jeweils 20 Uhr.
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