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Kultur: Träume vom großen Glück

Das Filmmuseum lädt vom 16. bis 22. Februar zum Berlinale-Nachspiel / Auch das „Panorama“ ist dabei

Stand:

Zum sechsten Mal geht in diesem Jahr die Potsdam-Berlinale mit dem Nachspiel der Berlinale-Sektion „Perspektive Deutsches Kino“ an den Start. Direkt von der Berlinale kommen die Filme vom 16. bis 22. Februar ins Filmmuseum. Ohne Festivalstress können sich die Besucher ein Bild davon machen, was die Filmemachergeneration der Zukunft bewegt. Da die „Perspektive Deutsches Kino“ Filme aller Formate ins Programm nimmt, erwartet den Zuschauer neben abendfüllenden Spiel- und Dokumentarfilmen, auch mittellange und experimentelle Arbeiten. Das diesjährige Novum sind Filme aus der Sektion „Panorama“, die die Möglichkeit bieten, auch internationale Festivalbeiträge zu sehen, die vielleicht so schnell nicht wieder in Deutschland gezeigt werden.

Aus dieser Sektion läuft u.a. „Pedro“ (21. Februar, 20 Uhr). Der Spielfilm von Nick Oceano aus den USA rekapituliert das Leben von Pedro Zamora, der im Alter von 17 Jahren an AIDS erkrankte und sich anschließend zur Aufgabe machte, die Öffentlichkeit für die Krankheit zu sensibilisieren. Durch die Teilnahme an der Reality-Serie „The Real World“ im Jahr 1993 wurde der Amerikaner kubanischer Herkunft einem Millionenpublikum bekannt und stieß mit seiner Geschichte und seinem Anliegen auf große Anteilnahme und Sympathie. Zamora starb 1994, kurz nach seinem Ausstieg aus der Serie. Er wurde nur 22 Jahre alt.

Der junge taiwanische Regisseur Cheng Yu-Chieh beschäftigt sich in seinem aktuellen Film „Yang Yang“ mit den Ambivalenzen eines für sein Heimatland relativ neuen Phänomens: seit zirka zwei Jahrzehnten werden in Taiwan immer mehr Kinder multi-ethnischer Herkunft geboren. Auch die im Film porträtierte Yang-Yang gehört dieser Generation der „New Children of Taiwan“ an. Ihren französischen Vater hat sie nie kennen gelernt und leidet unter diesem Verlust an Identität und Familienzusammenhalt. Auf ihrer Suche nach Liebe wird sie mit einem schlimmen Verrat konfrontiert, der ihr keine andere Wahl lässt, als Zuhause und Mutter zu verlassen.

Aus der Reihe „Perspektive Deutsches Kino“ zeigt das Filmmuseum unter anderem den Film „Hans im Glück“ von Claudia Lehmann über den Bassisten, Nostalgiker und Kapitalismus-Verweigerer Hans Narva. Zu der Vorstellung am 16. Februar um 18 Uhr gibt es anschließend ein Gespräch mit der Regisseurin. Um 20 Uhr läuft dann „Für Miriam“von Lars-Gunnar Lotz. Er erzählt, wie die Mathematiklehrerin Karen unverschuldet in einen Verkehrsunfall verwickelt wird, bei dem eine Mopedfahrerin stirbt.

In einem Filmblock laufen am 17. Februar um 18 Uhr „Höllenritt“ von Martin Busker und „Gitti“ von der HFF-Studentin Anna Deutsch. Höllenritt erzählt eine Trennungsgeschichte, Gitti von der Suche nach dem geeigneten Partner per Kontaktadresse. In der „Achterbahn“ von Peter Dörfler geht es um den Traum von Norbert Witte: Aus dem Spreepark im Plänterwald soll der größte Vergnügungspark Deutschlands werden. Stattdessen trieb der Gondelkönig den Park in den Ruin und setzte sich 2002 mit seiner Familie und dem Großteil der Fahrgeschäfte nach Peru ab. Dort lässt sich Witte mit der peruanischen Drogenmafia ein und kehrt nach Berlin zurück. Der geplante Drogenschmuggel fliegt auf, Sohn Marcel wird in Peru festgesetzt. Das Porträt eines ungewöhnlichen Mannes ist Familiendrama und faszinierende Kriminalgeschichte in einem (17.2., 20 Uhr). Auch nach diesen Filmen besteht die Möglichkeit, mit den Regisseuren zu sprechen. PNN

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