Potsdam-Mittelmark: Absage an Gentechnik und Pestizide Brandenburgische Imker
tagten am Seddiner See
Stand:
Seddiner See - Die brandenburgischen Imker wollen zum Schutz ihrer Bienen ein genetisch unverändertes und von Pestiziden möglichst freies Saatgut. Sie forderten die Landesregierung auf, sich bundesweit für möglichst viele genfreie Zonen einzusetzen. Um den Bestand der Bienenvölker zu sichern, seien zudem sogenannte Blühstreifen im Ackerbau erforderlich, wie sie in Mecklenburg-Vorpommern eingeführt worden seien, sagte der Vorsitzende des Landesverbandes Brandenburgischer Imker, Reiner Gabriel, am Sonntag anlässlich der Vertreterversammlung in der Heimvolkshochschule am Seddiner See. Die Ansaat von Blühflächen unter anderem mit Senf, Klee und Sonnenblumen böte sich dort an, wo Flächen nicht genutzt würden.
Agrarminister Jörg Vogelsänger (SPD) besuchte den Verband mit rund 1830 Mitgliedern und würdigte dessen Arbeit. Der Beitrag der Imker für die Landwirtschaft durch die Arbeit der Bienen bei der Bestäubung sei unbestritten. Das Land hilft seit einigen Jahren finanziell, damit der dringend erforderliche Imkernachwuchs rekrutiert werden kann. Bislang wurden dafür Lottogelder gezahlt, in diesem Jahr sollen EU-Gelder helfen. Im vergangenen Jahr konnte der Landesverband 50 neue Imker begrüßen, sagte der 2. Vorsitzende Lothar Lucke aus Glindow den PNN. Gleichzeitig seien jedoch 70 Mitglieder meist aus Altersgründen ausgeschieden. Derzeit gibt es laut Agrarministerium insgesamt rund 35 000 Bienenvölker auf brandenburgischem Gebiet. 1989 waren noch 124 000 Völker registriert. Auch der Glindower Verein unternehme laut Lothar Lucke sehr viel, um den Abwärtstrend zu stoppen. Drei neue Mitglieder konnten 2010 gewonnen werden. Der Verein zähle jetzt 13 Mitglieder, vor der Wende waren es indes 42.
In den vergangenen Jahren hatten Krankheiten in den Bienenstöcken große Sorgen bereitet. Ein Dauerbrenner ist die Bekämpfung der Varroa-Milbe. Etwa 34 Prozent der Völker im Land wurden durch Parasiten getötet. Eine bundesweite Untersuchung versucht derzeit die genaue Ursache zu klären. dpa/ldg
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: