Potsdam-Mittelmark: Auf harte Angriffe im Wahlkampf vorbereitet CDU nominiert Katherina Reiche für Bundestag
Potsdam-Mittelmark/Potsdam - Nun ist es amtlich: Katherina Reiche wird im Wahlkreis 61 (Potsdam, Werder, Schwielowsee und zum Teil Teltow-Fläming) für den Bundestag kandidieren, wenn es im September zu vorgezogenen Wahlen kommt. Delegierte der CDU-Verbände aus Potsdam und den beiden Nachbarlandkreisen beschlossen auf einer Wahlversammlung am Montagabend in Glindow mit 92 Prozent der Stimmen, die 32-Jährige aufzustellen.
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Potsdam-Mittelmark/Potsdam - Nun ist es amtlich: Katherina Reiche wird im Wahlkreis 61 (Potsdam, Werder, Schwielowsee und zum Teil Teltow-Fläming) für den Bundestag kandidieren, wenn es im September zu vorgezogenen Wahlen kommt. Delegierte der CDU-Verbände aus Potsdam und den beiden Nachbarlandkreisen beschlossen auf einer Wahlversammlung am Montagabend in Glindow mit 92 Prozent der Stimmen, die 32-Jährige aufzustellen. Damit kandidiert Reiche für ihre dritte Legislaturperiode im Deutschen Bundestag und tritt voraussichtlich gegen Rolf Kutzmutz (PDS) und FDP-Landeschef Heinz Lanfermann an. Die SPD hat noch keinen Kandidaten aufgestellt, momentan vertritt die Potsdamerin Andrea Wicklein den Wahlkreis 61 im Bundestag. Anerkennung gab es für Reiche unter anderem aus ihrem Heimat-Verband Teltow-Fläming. „Sie hat nie vergessen, wo sie herkommt", so der stellvertretende Vorsitzende Thomas Berger, „hat aber trotzdem den nötigen Biss für die Bundespolitik“. Und den werde sie auch brauchen, denn laut CDU-Landeschef Jörg Schönbohm stehe ein „harter und von persönlichen Angriffen gekennzeichneter" Wahlkampf an. Schönbohm lobte Reiches bisherige Arbeit: Als bildungs- und forschungspolitische Sprecherin der Unionsfraktion habe sie SPD-Ministerin Edelgard Bulmahn regelmäßig Contra gegeben. Der Unions-Vorsitzende zitierte die Frankfurter Allgemeine Zeitung: „Reiche ist schon jetzt eine der erfolgreichsten Politikerinnen." Ihrem Spezialgebiet, Bildung und Forschung, räumte er eine herausragende Bedeutung ein. Reiche selbst beschränkte sich in der Analyse rot-grüner Politik aber nicht auf dieses eine Ressort: Fünf Millionen Arbeitslose, zwei weitere in „Ersatzmaßnahmen“, eine Million Kinder, die von Sozialhilfe leben müssten – „diese Entwicklungen gipfeln in tiefer Resignation, ja Frustration der Bevölkerung". Die Menschen müssten wieder Grundüberzeugungen, Richtwerte und Prinzipien in der Politik erkennen können. Hinsichtlich der Kindererziehung und Bildung fordert Reiche mehr Kompetenzen für die Eltern, „ein Kind soll auf die Ganztagsschule können, aber nicht müssen“. Die Ausgaben für Forschung und Technologie müssten erhöht werden, dabei räumte sie auch Studiengebühren ein. Der Arbeitsmarkt müsse flexibler gemacht, das Sozialsystem reformiert werden, unter anderem durch Abkopplung der Krankenversicherung vom Lohn – und das alles im Rahmen einer umfangreichen Steuerreform unter dem Motto „einfacher, transparenter und gerechter“. So würde ein Steuerfreibetrag von 8000 Euro pro Person, wie von der Union geplant, eine enorme Entlastung der Familien bedeuten. In deutschen Städten, die sich auf Singles und Senioren einstellen, sei das keine Selbstverständlichkeit mehr. Jörg Schönbohm stellte in diesem Zusammenhang auch noch einmal klar, was Familie für die Union bedeute: Vater, Mutter, Kind – und nicht gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Katherina Reiche verwies auf die bevorstehende „Richtungswahl": Der Wähler muss sich entscheiden zwischen einem „Stückwerk“ einerseits und einem „Drehbuch für die Zukunft unseres Landes“ andererseits.Thomas Lähns
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