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Potsdam-Mittelmark: Dank Fördermitteln zum Schulcampus

Caputher Einsteinschule baut Speisesaal und Mehrzweckraum / Ganztagskonzept läuft erfolgreich

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Schwielowsee · Caputh - Der Schuljahresbeginn hat einige Veränderungen für die Caputher Grundschule „Albert Einstein“ mit sich gebracht: Nachdem am vergangenen Wochenende Brandenburgs Bildungsminister Holger Rupprecht der Gemeinde einen Zuwendungsbescheid für Fördermittel in Höhe von 450 000 Euro übergeben hat, können die geplanten Baumaßnahmen rund um den Schulhof nun starten. Unter anderem sollen ein neuer Mehrzweckraum und ein Speisesaal entstehen. Bereits in Arbeit und voraussichtlich in der kommenden Woche fertig sind die neuen Toiletten.

Zusammen mit dem Eigenanteil der Gemeinde werden auf dem Gelände insgesamt 588 000 Euro investiert. Die Neu- und Umbauten sind Teil des Ganztag-Konzeptes, das seit dem vergangenen Jahr hier gefahren wird. In einem Pressegespräch erläuterten Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU), Schulleiterin Cathrin Rudzinsky und Architekt Mike Enzmann die Vorhaben. So soll bis zum Winter der Rohbau für den neuen Speiseraum auf der nordöstlichen Hofseite stehen, damit in der kalten Jahreszeit die Innenarbeiten erledigt werden können. Dafür wird der Flachbau, in dem das Essen momentan ausgereicht wird, abgerissen – er sei nicht mehr sanierungsfähig.

Im kommenden Jahr wird der neue Mehrzweckraum in einem separaten Gebäude an der Schulstraße entstehen, so dass hier nach den Sommerferien 2008 erstmals unterrichtet werden kann. Den Begriff „Aula“ möchte Architekt Enzmann nicht verwenden, denn die Ansprüche an den 110 Quadratmeter großen Raum seien ungleich höher: „Es wird kein Ort für Frontalunterricht, der Raum soll vielfältig genutzt werden.“ Musik- und Theaterstunden – es wird eine Bühne geben – sowie Festveranstaltungen und Konferenzen können dann hier stattfinden. Außerdem könnten auch die gemeindlichen Gremien an diesem Ort tagen, so Bürgermeisterin Hoppe.

Das Geld vom Bildungsministerium sei ein echter Glücksfall, freute sie sich. Natürlich musste dafür auch ein überzeugendes Konzept eingereicht werden, das weit über die anstehenden Bauvorhaben hinausgeht. Seit über einem Jahr arbeitet die Caputher als „Verlässliche Halbtagsgrundschule (VHG) mit integrierter Kindertagesbetreuung“, so der umständliche Behördentitel. Er bedeutet: Alle Kinder sind bis 13.40 Uhr in der Schule, der Unterricht findet im 90-Minuten-Block statt und an den Nachmittagen gibt es freiwillige Arbeitsgemeinschaften. Dafür wurde der Hort in die Schule integriert.

Das Nachmittagsprogramm sei sehr gefragt, wie Annett Krüger als Koordinatorin der Integrierten Kinderbetreuung weiß. Von den 310 Schülern nutzen knapp 200 das Nachmittagsangebot, viele sind in mehreren AGs, so dass in diesem Schuljahr 326 Mal eine Arbeitsgemeinschaft angewählt wurde. Die Kurse sind vielfältig: Vom Schulzirkus über die erfolgreiche Schülerzeitung bis hin zur AG Glockenchor und den vielen Sportangeboten ist für jeden etwas dabei.

Für Rektorin Rudzinski ist das Ganztagsprogramm bereits jetzt ein voller Erfolg, denn neben dem Umbau des Geländes zum Grundschulcampus sind auch das Lehrerkollegium, Betreuer und Schulleitung ein Stück zusammengerückt. Einmal pro Woche gebe es gemeinsame Gespräche, in denen immer neue Ideen entstünden. So heißen die Hausaufgaben mittlerweile „Lernaufgaben“, werden am Nachmittag in der Schule mit entsprechender Betreuung erledigt – und orientieren sich an den Fähigkeiten und Bedürfnissen der Schüler. Auf die Wünsche der Eltern werde reagiert, so wurde im vergangenen Jahr vorgeschlagen, mehr auf soziale Kompetenzen hinzuarbeiten. Dieses Schuljahr läuft nun unter genau diesem Motto. „Die Kinder beschäftigen sich mit gegenseitiger Verantwortung, lernen Regeln im Umgang miteinander“, so die Rektorin. Das wird anerkannt: Befragungen unter Schülern und Eltern hätten gezeigt, dass über 80 Prozent mit dem eingeschlagenen Weg zufrieden sind. Das Schulamt Brandenburg hat die Einsteinschule darüber hinaus zum Beratungsstandort für andere Grundschulen erhoben. Pädagogen, die sich über das Thema VHG informieren möchten, können sich hier Ratschläge aus der Praxis holen. Thomas Lähns

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