Potsdam-Mittelmark: Demo gegen Rechtsextreme
Kundgebungen vor „Nazi-Treffs“ in Teltow geplant
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Teltow – Mindestens 140 Demonstranten werden von den Veranstaltern erwartet: Ein Bündnis antifaschistischer Gruppen aus Brandenburg, Berlin und Sachsen-Anhalt hat morgen ab 15 Uhr in Teltow zu einer Demonstration gegen Rechtsextreme aufgerufen. Speziell soll gegen die aus Sicht der Antifa-Gruppen „gewalttätig agierende Naziszene und rechte Treffpunkte in der Stadt“ protestiert werden. Dementsprechend ist die Demonstrationsroute gewählt, sagte gestern Thomas Stein, ein Sprecher des Bündnisses.
So führt der Weg vom S-Bahnhof durch die Teltower Altstadt über die Oderstraße, die Potsdamer Straße und wieder zurück. Dabei sollen mindestens vier Zwischenkundgebungen gehalten werden – in der Nähe mutmaßlicher Neonazi-Treffpunkte. Ein solcher Punkt ist der „Nordic Thunder“-Laden, in dem laut Antifa Mode verkauft würde, die für die rechtsextreme Szene typisch sei. Ebenso werden laut Mitorganisator Stein ein Tattoo-Shop sowie eine Kneipe angesteuert – auch dort würden sich regelmäßig Neonazis aufhalten. Ebenso werde vor dem Musicpark Teltow als überregionalem Treffpunkt der Szene protestiert: In diesem Zusammenhang verwies Stein auf viele im Internet veröffentlichte Fotos von Rechtsextremen aus Potsdam und Berlin, die im Musicpark in szenetypischen Shirts zu sehen sind. „Wir hoffen auf eine kraftvolle Demo, die ein Zeichen gegen faschistische Strukturen in Teltow setzt – und machen uns stark für ein alternatives Jugendzentrum“, so Stein.
Gleichzeitig berichtet er von Störaktionen im Vorfeld: Rechtsextreme hätten bereits Flugblätter verteilt, auf denen Antifaschisten denunziert würden. Ebenso seien in der Stadt „massiv“ Aufkleber mit rechten Parolen geklebt worden. Die Polizei hat laut einer Sprecherin noch keine Hinweise auf Gegenaktionen, eine „angemessene“ Zahl von Polizisten werde aber eingesetzt. Verkehrseinschränkungen seien möglich. Henri Kramer
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