Potsdam-Mittelmark: Fünf Kumpel müsst ihr sein
Die Beelitzer Jugendband „Kumpelkowski“ ist auf dem Weg ins Rampenlicht
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Beelitz - Während ihre Altersgenossen Bravo lesen und ihre Stars auf MTV anhimmeln, greifen sie lieber selbst zu Drumsticks, Bass und E-Gitarre: Louise, Sophia, Jason, Krissi und Timon aus Beelitz bilden eine der jüngsten Rockbands Brandenburgs. „Kumpelkowski“ sind im Durchschnitt gerade mal 12 Jahre jung und drängen schon ins Rampenlicht. Nach ersten Auftritten unter anderem beim Spargelfest ist die Deutschrock-Truppe am heutigen Samstagmittag in Berlin beim „Hits 4 Kids“-Festival auf dem Alexanderplatz dabei.
Zumindest bei der Generalprobe geben sich die fünf noch entspannt. „Jetzt geht es, aber wenn man erst einmal auf der Bühne steht, ist plötzlich alles weg“, sagt die 12-jährige Sängerin Louisa. Nach dem zweiten Lied würde sich dann aber die Routine einstellen, setzt Schlagzeuger Timon hinzu. Er ist mit seinen elf Jahren der jüngste in der Band, trommelt aber wie die Großen. Auf dem Grundstück der Familie Gabor im Beelitzer Ortsteil Reesdorf haben sie sich getroffen, um dem Auftritt den letzten Schliff zu verleihen. Bis weit über die Spargeläcker sind die satten Klänge zu hören. Das Line-up steht, einmal werden die Songs noch durchgegangen. Darunter sind Coverversionen von Nena, den Beatles und Amy McDonald, aber auch eigene Lieder. Es geht um Freundschaften, Schulstress und was junge Menschen sonst noch alles beschäftigt. Die Bandmitglieder liefern die Ideen, das Schreiben der Texte hat bis auf Weiteres Stefan Rosenberger übernommen. Der Papa von Louise und Sophia ist selbst Musiker und seit den 1980er Jahren Frontmann der Bremer Band „Rosi Kahn und die aufrecht gehenden Moorleichen“. Er tritt auch als Manager von „Kumpelkowski“ auf und verschafft ihnen die Auftritte – „aber es darf nicht in Stress ausarten, immerhin gehen sie ja auch noch zur Schule“, unterstreicht er. Letztendlich gehe es darum, Erfahrungen zu sammeln, die die fünf später vielleicht brauchen, wenn sie weiterhin Musik machen möchten. „Und wer musizieren kann, der sollte es auch zeigen“, sagt Stefan Rosenberger.
Und die fünf „Kumpel“ können: Schon seit Jahren haben sie Musikunterricht an ihren Instrumenten. Timon saß schon als Siebenjähriger am Schlagzeug, „aber erst in einer Band, macht es auch Sinn“, sagt er. Vor einem Dreiviertel Jahr haben sich die fünf das erste Mal zur Bandprobe getroffen. Die Stilrichtung war keine Frage: Es sollte Rock sein. In dem Punkt lagen die Geschmäcker eng beieinander: Sie hören Rock und Pop – „aber auf keinen Fall Hip-Hop“, unterstreicht der 15-jährige Krissi, der auch klassische Gitarre spielt. Der 12-jährige Jason ist sogar ausgewiesener AC/DC-Fan. Auch der Bandname war schnell gefunden: Die Mitglieder sind miteinander befreundet, ebenso wie ihre Eltern. „Kumpelkowski“ traf da den Nagel einfach auf den Kopf.
Für die Band steht der Spaß an der Musik im Vordergrund, und darin werden die Bandmitglieder von ihren Eltern bestärkt. Ansonsten verbringen sie ihre Freizeit wie andere Jugendliche auch: Sport, Spielen und ein bisschen Fernsehen. Im nächsten Schuljahr geht es für die meisten von ihnen erstmals aufs Gymnasium – zur Sicherheit, falls die Musikerkarriere doch mal stockt. Krissis Vater Olaf Gabor hat da eine ganz einfach Regel: „Wenn Du Deinem Papa einen BMW kaufen kannst wie Bill Kaulitz, dann muss Schule nicht mehr sein“, lacht er. Thomas Lähns
www.myspace.com/kumpelkowski
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