Potsdam-Mittelmark: Gemeinsinn schaffen
Michendorf wächst durch seine Vereine zusammen
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Michendorf - In Michendorf wird gern getanzt. Die Bürger spielen aber auch Fußball, Tennis und stemmen Gewichte. Der eine angelt, der andere schauspielert, forscht oder züchtet Hunde. Wie aktiv die Gemeinde wirklich ist, zeigte sich am Samstag beim Tag der Vereine, als sich 20 Sport-, Kultur- und Freizeitgruppen im Gemeindezentrum „Zum Apfelbaum“ vorstellten. Die Michendorfer Feuerwehr hatte ihr Gerätehaus geöffnet und der Jugendclub präsentierte sein neues Domizil in der Potsdamer Straße.
Über 40 Vereine gibt es in der Großgemeinde, schätzt Bürgermeisterin Cornelia Jung (parteilos). Sie alle hätten den wichtigsten Anteil am Leben in Michendorf, „und sie zeigen, wie man unkompliziert zusammenwachsen kann.“ Jung verwies auf mehrere Beispiele, so den Kulturbund, der mit seiner Arbeit mittlerweile alle sechs Ortsteile erreiche, oder die gemeinsame Ausrichtung des Laufes um Wilhelmshorst. Feuerwehr, Tennisclub und die Fußballer stünden hinter dieser Veranstaltung.
Und was tut die Gemeinde, um diese Arbeit zu festigen? „Die Vereine können alle Gemeindezentren und unsere eigenen Sportstätten nutzen“, sagt die Bürgermeisterin, die die Arbeit öffentlich würdigt – in der Dankeschönveranstaltung und am Tag der Vereine. Die Ortsbeiräte unterstützen finanziell aus ihren Fonds. Und die Gemeinde bezuschusst die Sportvereine mit zehn Euro pro Mitglied und Jahr. Der Allgemeine Sportverein Michendorf ist mit 430 Aktiven der wohl größte Verband in der Gemeinde, berichtete der Vorsitzende Reinhard Krug. Das Angebot reicht von Turnen, Karate, Gewichtheben, Volley- und Fußball über Senioren- und Kindertanz bis hin zu Tischtennis. Zurzeit werde eine Handball- und eine Leichtathletik-Gruppe aufgebaut, auch Nordic-Walking durch die Wälder der Gemeinde sei geplant.
Ebenso breit ist das Arbeitsfeld beim Michendorfer Heimatverein. Der hat gerade das Dachgeschoss des ehemaligen Awo-Hauses in der Potsdamer Straße 57 bezogen und will die Räume für Ausstellungen nutzen. Ein Thema im kommenden Jahr ist die Arbeit der Baufirma Dübener, die später zur Teltomat wurde. 120 Mitglieder forschen in der Ortsgeschichte, schreiben an der Chronik, pflegen Denkmale und unternehmen Kutschfahrten, Ausflüge und Kulturabende. „Wir sind recht lebenslustig“, so Vorstandsmitglied Karin Schmidt.
Dass das Michendorfer Vereinsleben über den Ort hinaus strahlt, zeigte Familie Scheide aus Berlin. Die Mittelalterfans haben vor Jahren zwei Irische Wolfshunde aus der Zucht des Langerwischers Klaus Piesik „adoptiert“ und sind seit dem regelmäßig im Ort. Thomas Lähns
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