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Geschlossene Kitas in Potsdam-Mittelmark: Kitastreik geht nach Pfingsten weiter

Potsdam-Mittelmark - Der bundesweite Kitastreik geht auch im Land Brandenburg nach Pfingsten in die dritte Woche. „Der Streik wird ab Dienstag, dem 26.

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Potsdam-Mittelmark - Der bundesweite Kitastreik geht auch im Land Brandenburg nach Pfingsten in die dritte Woche. „Der Streik wird ab Dienstag, dem 26. Mai, in Brandenburg ausgeweitet“, sagte Erich Mendroch, zuständiger Verdi-Fachbereichsleiter. Auch Kindereinrichtungen in Potsdam-Mittelmark seien zum Streik aufgerufen, außerdem in der Prignitz, in Ostprignitz-Ruppin, Oberhavel, Havelland, Teltow-Fläming, Uckermark und Barnim sowie im Bereich der Kommunen Schönefeld, Königs Wusterhausen, Wildau, Zeuthen, Eichwalde, Schulzendorf, Bestensee und Teupitz.

Streikbereitschaft in Potsdam-Mittelmark hätte bis gestern Abend zunächst nur die Kita Caputh signalisiert, die die ganze nächste Woche streiken wolle, sagte eine Verdi-Mitarbeiterin auf PNN-Anfrage. Allerdings wurde mit weiteren Meldungen aus dem Landkreis gerechnet, zumal aus anderen Kommunen Hunderte Meldungen eintrafen. Die Eltern würden über die entsprechenden Kitas informiert, welche Auswirkungen der Streik regional haben wird. Vor Ort werde auch darüber entschieden, ob zum Beispiel Notdienste angeboten werden.

In der vergangenen Woche hatten sich nach Verdi-Angaben in Brandenburg etwa 450 kommunalen Kindertagesstätten an Arbeitsniederlegungen beteiligt. In vielen Potsdamer Umlandkommunen wurde meist nur am Montag gestreikt, nur in Michendorf für eine ganze Woche und in Schwielowsee für drei Tage. Verdi fordert für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst eine bessere Eingruppierung, die im Schnitt zu zehn Prozent höheren Einkommen führt.

Allein in Teltow waren vom Streik der zehn kommunalen Kitas am 11. Mai fast 1400 Kinder betroffen, teilte Solveig Haller, Werksleiterin des Kita-Eigenbetriebs, am Mittwochabend mit. Auf Anfrage in der Stadtverordnetenversammlung erklärte sie, dass kommunale Träger nicht verpflichtet seien, im Streikfall Kitabeiträge zu erstatten. Aus den Elternbeiträgen seien in Teltow im Monat Mai gut 150 000 Euro eingenommen worden. Zwar spare die Kommune, wenn Erzieherinnen streiken, den Lohn. Der Aufwand einer Beitragserstattung sei aber erheblich. Allein um den einen Tag zu erstatten, müssten in Teltow zwei Verwaltungsmitarbeiter drei Wochen lang arbeiten.

Die übergroße Mehrheit der Teltower Elternschaft würde den Streik unterstützen, sagte Haller. Die Eltern seien aber froh gewesen, dass nur einen Tag lang gestreikt wurde. „Die meisten Eltern nahmen Urlaub oder bummelten Mehrstunden ab, einige organisierten sich untereinander und halfen sich bei der Kitabetreuung für diesen einen Tag aus.“

Insgesamt sei nächste Woche davon auszugehen, dass einige Hundert Einrichtungen in Brandenburg komplett geschlossen sein werden oder eingeschränkt arbeiten, sagte Verdi-Fachbereichsleiter Mendroch. Verdi rechne damit, dass ab Dienstag rund 2000 Erzieherinnen und Erzieher in den Ausstand treten. „Die betroffenen Einrichtungen werden in der ganzen kommenden Woche bestreikt, bis auf der Bundesebene ein annehmbares Ergebnis vorliegt“, sagte Mendroch weiter. Im Laufe der Woche würde dann entschieden werden, wie die vierte Streikwoche organisiert wird. Henry Klix

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